[Screenshot von Nachricht (nicht erhalten)] 27.12.1814 – 17:57
Eine Nachricht von unserem lieben armen Adolph! 27.12.1814 – 17:57
Arm, weil er so verlassen und trübe durchs Leben schleicht. Jedenfalls ist die Stimmung in seiner Nachricht so düster wie noch nie. 27.12.1814 – 17:58
Dir hat er sicher etwas ähnliches geschrieben, oder? Mit deiner heiteren Art kannst du ihm sicher etwas Aufmunterndes antworten. 27.12.1814 – 17:59
Mein Märchen ist fertig. Solltest du demnächst auf den wunderlichen Jüngling Anselmus treffen, hoffe ich, dass du ihn magst. Achte auch auf Archivarius Lindhorst, der vielleicht als Geier über die Burg Nennhausen fliegt. Serpentina wirst du sicher mögen. 27.12.1814 – 18:31
Hitzig, Veith, Chamisso, Contessa und ich stoßen gleich mit edlem Wein auf dein Wohl und dein Dichterleben an. 🥂 27.12.1814 – 19:03
Ich habe Brühl das Manuskript geschickt und gefragt, wann ich ihm die Partitur zukommen lassen soll. Ist also im Gange… 28.02.1815 – 12:07
Sollte es entgegen meiner Hoffnung nicht gefallen, ist es nur meine Schuld und ich bin ein Esel gewesen 28.02.1815 – 12:08
Habe dir gerade die Erzählung für das Frauentaschenbuch per Mail geschickt. Bitte kümmere dich um das Weitere. 28.02.1815 – 14:24
Das Leben ist gerade langweilig. Wird Zeit, dass wir uns wiedersehen. 28.02.1815 – 14:24
Entschuldige mein unverzeihliches Stillschweigen. Hitzig kann bezeugen, dass ich aktuell so viel zu tun habe, dass ich den Schreibdaumen nur für Urteile oder Protokolle rühren konnte. An alles andere war nicht zu denken. 08.05.1815 – 21:38
Der Brief dieses schwänzelnden Redakteurs hat es mir verdorben an dem unbedeutenden, hohlen, erfolglosen ZeitBlüthen-Magazin mitzuarbeiten. 🙄
Wer will das schon? 08.05.1815 – 21:39
Weil die ZeitBlüthen so fragwürdig sind, muss man auch alles darin Gedruckte ignorieren, auch den unbekannten Rezensenten. Den verstehe ich sowieso nicht.
Literarische Fehden sind mir generell zuwider, wie dir sicherlich auch. Sie helfen nicht und machen auch niemanden besser, sie dienen nur der Unterhaltung.
Die Rezension hat mich sehr geärgert, ist aber schon längst auf den tiefsten Abgrund des Meeres versunken. 08.05.1815 – 21:40
Zeit, dass wir uns wiedersehen. Mir fehlt deine Lebensfreude! 08.05.1815 – 21:45
Brühl hat noch nicht geantwortet. Ich weiß aber aus zuverlässiger Quelle, dass die Oper eine Sensation ausgelöst hat. Man kann sie nicht genug loben.
Ohne meine Komposition zu kennen ist die Aufführung beschlossene Sache.
08.05.1815 – 21:46
Viele Grüße an deine Frau! 08.05.1815 – 21:47
Bevor ich noch von der Arbeit aufgehalten werde, antworte ich dir direkt. 14.05.1815 – 8:32
Ich hoffe, dass deine Frau nicht denkt, ich habe ihre Idee ignoriert, auf Deinhardsteins Gedicht zu reagieren. Ehrlich gesagt war ich ziemlich schlecht drauf. Ich fand seine Arbeit läppisch, beim Lesen war mir als müsse ich Zuckerwasser saufen - ekelhaft! Jedes Witzes unwert. Mit besserer Laune hätte ich vielleicht nicht so hart geurteilt. Die Sache hat sich erledigt! Hab anderes zu tun:
14.05.1815 – 08:35
1) Allerlei Diebe, Betrüger usw. warten auf meinem Schreibtisch darauf, dass ich sie hinter Gitter bringe. Und dann noch Leute, die sich um Geld streiten oder gegenseitig als Schwein beleidigen.
14.05.1815 – 08:36
2) Der zweite Teil der Elixiere des Teufels muss beendet werden. Soll zur Buchmesse bei Duncker und Humblodt erscheinen, da ich plane, mein Honorar bald im Dietrich zu verfressen. 🍽
14.05.1815 – 08:38
3) Ein Paket mit Musikstücken der Musikalischen Zeitung wartet sehnsüchtig!!! darauf, dass ich mit dem Rezensieren beginne. 14.05.1815 – 08:40
4) Kunz hat im Messekatalog „Leichte Stunden eines wahnsinnigen Musikers“ angekündigt. Aus Höflichkeit muss ich jetzt also statt den „lichten Stunden“ Leichte schreiben.
14.05.1815 – 08:41
5) Habe zufällig und ungewollt für die zweite Ausgabe der deutschen Wehrblätter den Aufsatz Dey von Elba in Paris geliefert und werde jetzt damit gequält, dass man mehr von mir haben möchte.
14.05.1815 – 08:42
6) Bin sehr faul! 14.05.1815 – 08:42
Hab so viel zu tun, könntest du bitte mit dem Mann vom Zeit-Blüthen Journal absprechen, dass ich monatlich was zu irgendeiner Erscheinung am Berliner Kunsthimmel schreibe und mir polizeiliche Nachrichten usw. spare? 14.05.1815 – 08:44
Hitzig und ich wollen nach Potsdam kommen, wenn du da bist. Leider kann ich nur einen Tag kommen, ohne Urlaub zu nehmen. Das will ich jetzt nicht, da ich vielleicht endgültig in den Urlaub gehen werde. 🙏 14.05.1815 – 09:17
Wahrscheinlich kommen Chamisso und Contessa mit und wir können dir einige Kapitel vom Herrn Freiherrn von Vieren vortragen. Da geht‘s ganz erschreckend her. Chamisso hat einen alten Mann mit sieben Stichen ermordet und jetzt habe ich den verteufelten Kriminalprozess am Hals!
14.05.1815 – 09:19
Freue mich schon sehr dich zu sehen, Herr Baron! 14.05.1815 – 09:20
Brühl hat mir einen Brief für dich geschickt.
29.05.1815 – 17:51
Habe mir erlaubt ihn zu öffnen, da die Undine jetzt ganz und gar unsere gemeinschaftliche Sache ist und ich die Infos der Theaterdirektion kennen muss.
29.05.1815 – 17:52
Jetzt haben wir schriftlich, dass die Undine Anfang nächsten Winters aufgeführt wird.
29.05.1815 – 17:52
Ich find‘s komisch, dass Brühl mich scheinbar für einen Dilettanten hält und mir den Job nicht zutraut. 29.05.1815 – 17:53
Ignorier, was er über meine Komposition sagt. Ohne eingebildet klingen zu wollen, glaube ich gerade den Ton, die Farben des Gedichts getroffen zu haben. Immer wenn ich bei Brühl gespielt habe, wurde er rausgerufen als Undines Part kam. Deshalb muss ihm entgangen sein, dass ihre Partie einfach und sangbar gestaltet ist. Erinner dich: Morgen so hell!
29.05.1815 – 17:55
Doch egal! Die Oper wird aufgeführt und ich vermute sogar, dass Brühl nach der ersten Probe mit guten Sängern seine Meinung ändern wird. 29.05.1815 – 17:56
Gott gebe, dass man uns versteh! 29.05.1815 – 17:56
Ich werde versuchen Schinkel für die Sache zu gewinnen. 29.05.1815 – 17:57
Übrigens finde ich genau wie Hitzig, dass Brühls Brief viele Worte aber wenig Ideen enthält. Besonders keine tieferen. 29.05.1815 – 17:58
Wie dem auch sei. Seine Bereitschaft das Neue und Ungewöhnliche auf die Bühne zu bringen, macht alles wieder gut. Ich kann nicht böse auf ihn sein.
29.05.1815 – 18:02
Ich wünsche dir eine schöne Reise! Denk an mich. 😉
29.05.1815 – 18:04
Da ich weiß, dass du auch Zauberei betreibst, gebe ich zu, dass ich es ebenfalls tue. Habe gerade einen Hexenkreis gezogen, in dem diverse absonderliche Wesen wunderbare spukhafte Sprünge und Tänze vorführen. 16.08.1815 – 12:51
Ich werde jetzt auch vorbildlich und vergesse kein Versprechen: daher schicke ich dir jetzt die Ouverture des Don Juan per Mail. 16.08.1815 – 12:53
Brühl hat mir nochmal was Nettes über Undine geschrieben. Hat mich auch um Rat bei der Szenerie gebeten und ich soll den Musikteil in dem (äußerst steifen und langweiligen) dramaturgischen Blatt übernehmen. 16.08.1815 – 12:58
Da ich kein Professor oder Doktor bin, kann ich vielleicht etwas Leben reinbringen. 🥸
Wenn mir der Himmel viel Laune und Atem schenkt! 16.08.1815 – 12:59
Sänger und Schauspieler sprechen jetzt über unser Prachtstück. Später werden die, die keine Rolle haben schimpfen und die anderen loben. 16.08.1815 – 13:01
Heute Morgen ist die Bethmann an einer Hirnentzündung gestorben. 16.08.1815 – 13:12
Wegen der Undine Dekorationen soll Schinkel ein herrliches, echt gotisches Grabmal bauen. 16.08.1815 – 13:15
Bleib gesund! 16.08.1815 – 13:15
Wenn du nicht verhindert bist, komm doch gerne zu mir, sobald das Theater vorbei ist. Wir wollen über den Roman sprechen. 07.11.1815 – 15:34
Ich werde draußen vor der Tür warten. 07.11.1815 – 15:34
Hitzig, Contessa, gutes Essen und Punsch erwarten dich ebenfalls! 07.11.1815 – 15:35
Sag bitte Bescheid, ob du kommst! 07.11.1815 – 15:35
Ich verstehe, dass du nicht zu einem Treffen gehen wirst, dass von Brentano organisiert wurde. 02.03.1816 – 08:09
Dieser wahnsinnige Clemens schleppt mich heute Abend nicht nur zum Essen ins englische Haus, sondern ich soll dich auch noch in seinem und im Namen der Gerlach-Brüder, Arnim etc. pp. ebenfalls einladen. 02.03.1816 – 08:10
Du würdest wie ein Sieger abgeholt werden. 02.03.1816 – 08:12
Ich sags ganz ehrlich, ich habe gestern schon gesagt, dass du vielleicht schon bei einem Prinzen, einer Fürstin oder zumindest einem Grafen eingeladen bist. 02.03.1816 – 08:13
Schreib ihm doch bitte eine Antwort. 02.03.1816 – 08:14
Du schimpfst mit mir wegen leichtsinniger Versprechungen und meiner Faulheit. Die Arbeit (allen voran der Fall Chezy) ist mir wirklich so über den Kopf gewachsen, dass ich alle Lust und Laune am Schreiben verloren habe. 😔 22.09.1816 – 22:44
Jetzt ist es viel zu spät etwas fürs FrauenTaschenbuch zu liefern. Aber ich will dich überzeugen, dass ich wirklich etwas einreichen wollte. Darum schicke ich dir den fürs Taschenbuch bestimmten Aufsatz per Mail. Er steht dir frei zur Verfügung. 22.09.1816 – 22:46
Wenn’s dieses Jahr zu spät ist könnte man ihn nächstes Jahr nutzen. Er ist zeitlich unabhängig. Dann würde ich nach Schrags [Verleger] langweiliger Manier das schmale Honorar erst zu Neujahr 1818 bekommen. Ggf. müsste ich es dann meinen Erben hinterlassen… In der Zwischenzeit könnte mir viel passieren. 22.09.1816 – 22:49
Ich überlass es dir. Auch die Frage, ob Schrag mich (vielleicht ganz zurecht) zu den Autoren zweiter Klasse zählen sollte, die noch schlechter bezahlt werden. 22.09.1816 – 22:50
Also der Aufsatz steht dir zur freien Verfügung! 22.09.1816 – 22:52
Hoffentlich sehe ich dich im Oktober einige Stunden in Nennhausen, frei von den Fesseln der Arbeit, mit Leib und Seele anwesend. 22.09.1816 – 22:55
Planänderung unser Märchenbuch betreffend: Duncker will Illustrationen hinzufügen und das Buch erst zu Ostern erscheinen lassen. Wie er meint. Er schadet sich selbst damit, wenn er auf das Weihnachtsgeschäft verzichtet. 22.10.1816 – 11:25
Dann gibts noch Probleme mit der Bogenzahl. Ich dachte es sollten 18 Bogen werden, wie der Probedruck. Dein Märchen aber hat nur 2 ½ und Contessas 4. Dann müsste ich meines auf 12 Bogen dehnen. Das macht keinen Sinn. Ich werde 3 nicht überschreiten. 22.10.1816 – 11:27
Duncker soll uns einfach nach Bogen bezahlen. Wir sagen bei dir 3 Louisd’or/Bogen und für Contessa und mich 2 Louisd’or/Bogen. Dann können wir drei zufrieden sein, auch wenn das Buch insgesamt nur auf 14-15 Bogen kommt. Mein Manuskript ist bald fertig, dann hätte ich gerne auch das Honorar. 22.10.1816 – 11:29
Falls du noch ein kleines Märchen anfangen willst, auch gut. Ich denke aber, es wäre besser, es bei den dreien zu belassen. 22.10.1816 – 11:30
Antworte mir bald! 22.10.1816 – 11:31
Habe gerade eben von Reimer vier Exemplare der Kindermärchen erhalten und werde dir heute noch zwei davon schicken! Hier schon mal das PDF. Das Honorar will Reimer bis Neujahr überweisen. 17.12.1816 – 12:07
17.12.1816 – 12:07Die Steinstiche sind schlecht und die Schattierungen miserabel! 17.12.1816 – 12:10
17.12.1816 – 12:10Meine originalen Zeichnungen als Beweis zeige ich dir bei Gelegenheit! 17.12.1816 – 12:11
Ich habe die Zeichnung vom KuckkastenMann schon an Reimer geschickt, damit er sich um den Kupferstich kümmern kann. Er will es richtig schön machen lassen, du kennst ihn. Die Zeichnung fand er gut. 15.10.1817 – 18:06
Sei so lieb und schick mir bald dein Märchen. 🙏 Bleib gesund! 15.10.1817 – 18:07
Dein Märchen ist angekommen und Reimer lässt es schon drucken. Die Bilder des Kupferstechers sind allerliebst geworden. Reimer möchte sie allerdings durch Farbkleckserei verderben lassen, wie du siehst. 10.11.1817 – 17:41
10.11.1817 – 17:41Contessa liefert diesmal richtig viel Abenteuer. Für Kinder ist es nicht unbedingt etwas, aber es ist herrlich und lebendig erzählt. Dagegen wundere ich mich dieses Mal über meine Unschuld und Frömmigkeit: Rollenwechsel! Von daher passt es, dass unsere Arbeit in einer anderen Reihenfolge erscheint als im ersten Band. H-C-F 10.11.1817 – 17:42
Meine Frau und ich sind praktisch mit einem Fuß schon im Auto Richtung schlesisches Gebirge, aber ich wollte dir vorher noch berichten, dass Doktor Atterbom bei mir war und mich ungemein witzig fand!! 15.07.1819 – 09:41
Die geplante Oper ist ein tolles Thema, das du nicht bekannt geben solltest. Zur großen Oper möchte ich doch etwas sagen. Die nervige Gruppe der Klugsch***** würde sagen, Undine hat sich in eine Waldnymphe verwandelt. 15.07.1819 – 09:43
Ich hoffe doch, dass du im späten Herbst oder Winter nach Berlin kommst und wir ausführlich über die große Oper sprechen können. 15.07.1819 – 09:44
Werde zwei oder zweieinhalb Monate in Schlesien und Böhmen bleiben und mich von gerichtlichen und schriftstellerischen Sünden reinwaschen. 15.07.1819 – 09:55
Woldermann hat mir empfohlen an gar nichts zu denken, seiner Erfahrung nach wirke das aufheiternd. 15.07.1819 – 09:55
Verehrtester Weltumsegler und berühmter Naturforscher! Ich brauche deine Hilfe! 06.11.1818 – 10:04