Termin Details
- Datum:
- Ort: Zeughauskino Deutsches Historisches Museum
- Format: Film
- Schlagwort: Berlin
Packende Geschichten, Mystisches und Sonderbares: E.T.A. Hoffmanns wunderlich-groteske Welten sind eine wahre Schatzkammer für den Film. Seit die Bilder laufen lernten, bannen Filmemacher*innen Hoffmanns romantisch-unwirklichen Geschichten auf die Leinwand. Hier trifft Grusel auf Krimi, Fantastik auf Komödie, Oper auf Tanz. Von Hoffmanns Erzählungen über Die Elixiere des Teufels bis zum Sandmann können sich Zuschauer*innen auf Spurensuche durch 80 Jahre lebendige Kinogeschichte begeben.
BRD 1976, R/B: Manfred Purzer, K: Charly Steinberger, D: Dieter Laser, Sylvia Manas, Peter Broglé, Christine Buchegger, 113‘ · 35mm
„Lange bevor Sigmund Freud den Begriff der Schizophrenie in die Psychiatrie eingeführt hat, schrieb E.T.A. Hoffmann das Bewußtseinsdrama des jungen Mönchs Medardus, dessen Abenteuer in der Reliquienkammer des Kapuzinerklosters von Bamberg beginnen“, hieß es im Neuen Filmprogramm (1976). Gerade einmal drei Jahre nachdem die DEFA Die Elixiere des Teufels in die Kinos gebracht hatte, drehte Manfred Purzer eine eigene Interpretation des hoffmannschen Stoffes. Hier trinkt der junge Mönch selbst von den mysteriösen Elixieren, um ein bekannter Prediger zu werden. Als der Prior des Klosters Medardus nach Rom sendet, trifft dieser auf sein zweites Ich und wird von ihm verfolgt. Sein Doppelgänger taucht immer wieder an den Orten auf, wo Medardus in Schwierigkeiten gerät. Was ist hier Wahn und was Realität? Die bisher letzte Kinoverfilmung dieses literarischen Stoffes misst im Gegensatz zum Vorgängerfilm weniger der Liebesgeschichte zwischen dem Kapuzinermönch und Aurelie Bedeutung zu, als vielmehr den Motiven des Doppelgängers und der Bewusstseinsspaltung. (awb)
Einführung: Wolfgang Jacobsen
Veranstaltet von CineGraph Babelsberg e.V. in Kooperation mit dem Zeughauskino