Termin Details


Kino: Cardillac

Datum:

Ort: Zeughauskino Deutsches Historisches Museum

Format: Film

  • Veranstaltungsort

    Zeughauskino
    Deutsches Historisches Museum
    Unter den Linden 2
    10117 Berlin

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  • Keine Termine

Packende Geschichten, Mystisches und Sonderbares: E.T.A. Hoffmanns wunderlich-groteske Welten sind eine wahre Schatzkammer für den Film. Seit die Bilder laufen lernten, bannen Filmemacher*innen Hoffmanns romantisch-unwirklichen Geschichten auf die Leinwand. Hier trifft Grusel auf Krimi, Fantastik auf Komödie, Oper auf Tanz. Von Hoffmanns Erzählungen über Die Elixiere des Teufels bis zum Sandmann können sich Zuschauer*innen auf Spurensuche durch 80 Jahre lebendige Kinogeschichte begeben.

Cardillac

BRD 1969, R/B: Edgar Reitz, K: Dietrich Lohmann, D: Hans-Christian Blech, Catana Cayetano, Liane Hielscher, Rolf Becker, 97‘ · DCP

Frei nach E.T.A. Hoffmanns Kriminalnovelle Das Fräulein von Scuderi (1819) erzählt der Film von Cardillac, einem anerkannten Goldschmied, der abgeschieden mit seiner Tochter Madelon und dem Mitarbeiter Olivier lebt. Nach Cardillacs bizarrem Selbstmord wird bekannt, dass der Künstler vor Diebstahl und Mord nicht zurückschreckte. Er liebte die von ihm angefertigten Schmuckstücke so sehr, dass er sich die Kostbarkeiten später von ihren Besitzern mit roher Gewalt zurückholte. Aus der Rückschau erzählt der Film von Cardillacs Leben und von seiner Tochter, deren Schicksal der Film immer stärker in den Mittelpunkt rückt: „Verfolgt man z.B. die Figur des Cardillac direkt nach den Sehgewohnheiten der herkömmlichen Dramaturgie, so verflüchtigt sich diese Figur im Laufe des Films und man hat das Gefühl am Ende einer falschen Spur gefolgt zu sein, denn man landet bei Madelon“, heißt es in einem Programmheft zum Film.
Edgar Reitz verlegt den hoffmannschen Stoff konsequent ins West-Berlin der späten 1960er Jahre und lässt die Schauspieler aus ihren Rollen heraustreten. Im Wechsel von Schwarzweiß und Farbe schildert der Film eine Künstlerexistenz im Kulturbetrieb der eigenen Zeit.

Einführung: Michael Wedel

Veranstaltet von CineGraph Babelsberg e.V. in Kooperation mit dem Zeughauskino