Programmheft
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Stellen Sie bitte kurz die Free Opera Company Zürich vor!
Die Free Opera Company, juristisch als nicht gewinnorientierter, gemeinnütziger Verein eingetragen, setzt sich zum Ziel, jungen fertig ausgebildeten Sängerinnen und Sängern eine Plattform zu bieten, wo sie unter professioneller Leitung erste Bühnenerfahrung erwerben können. Hierzu wählt sie ausschließlich Werke ausserhalb des gängigen Repertoires, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind – wie eben E.T.A. Hoffmanns Singspiel –, und präsentiert sie einem breiteren Publikum in schlanken Inszenierungen ohne Plüsch und Pomp.
Was hat Sie an diesem Werk interessiert?
Wie der Titel sagt, geht es um nichts weniger als die beiden großen Gefühle, welche die Menschheit seit jeher umtreiben. Die Probanden sind eine Handvoll junger Leute, die sich ihrer Gefühle noch nicht sicher sind und deshalb – mal flapsig, mal naiv, mal sentimental – ausprobieren, wie weit man es mit der Liebe und der Eifersucht treiben kann. Die alte Geschichte, um mit Heinrich Heine zu sprechen, die immer neu bleibt.
Wie setzt das die Regie um?
Weil das Thema so zeitlos ist, wollte ich die Geschichte im Hier und Heute ansiedeln. Ich verzichtete auf das historische Kolorit von Calderóns Mantel-und-Degen-Komödie, die dem Hoffmann’schen Singspiel zugrunde liegt. Die Protagonisten tragen farbige, poppige Kleider, was auch dem Publikum zur Identifikation der Figuren in diesem Verwirrspiel hilft. Die drei nicht erkenntlichen verschleierten Damen zu Beginn, sind bei uns drei moderne Frauen, die Ihre Identität maliziös hinter riesigen Sonnenbrillen verstecken. Sodann habe ich die etwas gestelzten Namen in uns vertrautere geändert: Silvia, Stella, Carlo usw. Vor allem habe ich den Text der Schlegel’schen Übersetzung fast durchwegs in eine heutige Sprache übertragen, die mitunter ziemlich salopp und unverblümt daherkommt. So ist auch zum Beispiel ein gängiges Requisit das Handy, und statt Liebesbriefe werden SMS verfasst.
Wo spielt das Stück?
Den originalen Schauplatz habe ich belassen: einen zypressenbestandenen Park einer toskanischen Villa. Da passt es wunderbar, dass aus der traditionellen Dienerschaft eine Hausangestellte und ein Gärtner werden. Der originale Herzog im Stück ist jetzt ein reicher Playboy, der statt mit der Karosse mit einem Lamborghini vorfährt, den man natürlich nicht sieht, sondern nur hört. Die verschiebbaren Zypressen liefern zudem die ideale Kulisse für das notorische Verstecken und Belauschen.
Wie charakterisieren Sie die Musik?
Zweifellos hört man Anklänge ans große Vorbild Mozart. Ich habe das noch etwas weiter getrieben, indem ich diverse musikalische Fremdzitate einbaute, durchaus im Sinne der stiltypischen ironischen Distanz. Es wäre entschieden zu kurz gegriffen, Hoffmann als Epigonen oder Eklektiker abzutun, auch wenn er als Komponist weniger zukunftsweisend ist denn als Literat. Seine Musiksprache ist äusserst vielfältig und farbig. Wie beispielsweise die synkopierte Abwärtsbewegung in Enricos Auftrittsarie dessen innere Unruhe ausdrücken, ist beachtlich. Als Beispiel für subtile musikalische Klangrede seien ebenfalls die chromatischen Seufzermotive und leeren Bläserakkorde genannt, die Silvias [i. e. Lisidas] Einsamkeit und ihre Traurigkeit unterstreichen. Es gäbe noch mancherlei aufzählen; zu erwähnen sind aber unbedingt die genialen Ensemblesätze – etwa das von persistierender aggressiver Dreiklangsmotivik durchsetze Männerquartett. Oder die von entrücktem – mozartischem? – Bläserklang getragene zauberhafte Serenade. – Kurz: Musik, die es verdient, zum Leben erweckt zu werden!
Singspiel in drei Akten
Musik: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
nach der Komödie «La banda y la flor» von Pedro Calderón de la Barca
«Die Schärpe und die Blume» – deutsche Übertragung: August Wilhelm Schlegel
Textliche Neufassung und Adaption: Bruno Rauch
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