Bernhard Schemmel
* 4. August 1940 in Obernigk/Schlesien, heute Oborniki Śląskie/Polen; deutscher Germanist, Volkskundler und Bibliothekar.
Nach seinem Abitur in Schweinfurt studierte er von 1960 bis 1966 Germanistik, Anglistik und Volkskunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1966 legte er dort das Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien ab, von 1967 bis 1973 war er als wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Deutsche Philologie dieser Universität. 1968 wurde er in Würzburg mit einer Dissertation über „Sankt Gertrud in Franken. Sekundäre Legendenbildung an Kultstätten“ promoviert. 1969 wurde die Arbeit mit dem Promotionspreis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft ausgezeichnet.
Von 1973 bis 1975 absolvierte er das Referendariat für den Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken in Bayern. Seit 1975 war er an der Staatsbibliothek Bamberg tätig, deren Leitung er von 1984 bis zu seiner Pensionierung 2005 innehatte. In den Jahren 1991 und 1992 war er zudem kommissarischer Leiter der Landesbibliothek Coburg.
Von 1969 bis 1973 war er Lehrbeauftragter an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, von 1981 bis 1994 an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. 2000 wurde er vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst zum Honorarprofessor für das Fachgebiet „Kultur- und Literaturgeschichte Frankens“ an der Universität Bamberg ernannt.
Von 1999 bis 2016 war er Präsident (vormals Vorsitzender) der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, ab 2017 ist er deren Geschäftsführer. 2014 erhielt er den E.T.A. Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg.