Nummern
Die Nummern in Klammern hinter jedem Eintrag weisen auf die Original-Nummerierung aus dem Auktionsverzeichnis.
Bibliotheken üben seit jeher eine besondere Faszination aus. Vor allem in den Bibliotheken historischer Berühmtheiten glaubt man, die Aura oder den Geist des früheren Besitzers zu spüren. In aktuellen Projekten werden Autorenbibliotheken rekonstruiert, um zu ermitteln, welche Texte die Schriftstellerinnen und Schriftsteller bei ihrer Arbeit beeinflusst haben, welche Handbücher zu Rate gezogen wurden und welche Wissensbereiche den geistigen Horizont der Buchbesitzer bilden.
Über E.T.A. Hoffmanns Bibliothek ist nur wenig bekannt. Auch wenn er viel gelesen hat – ein großer Sammler war er vermutlich nicht. Nach heutigem Stand haben sich keine Originalbestände aus Hoffmanns Bibliothek erhalten, aber immerhin existiert ein Auktionsverzeichnis der Bücher, die wenige Wochen nach Hoffmanns Tod versteigert wurden. Hartmut Steinecke hat dieses Verzeichnis 2008 ausgewertet und auf dieser Grundlage die Büchersammlung Hoffmanns rekonstruiert, analysiert und systematisiert. Um einen weiteren Zugang zu ermöglichen folgt der systematischen Gliederung Steineckes eine alphabetisches Gesamtverzeichnis.
Die Nummern in Klammern hinter jedem Eintrag weisen auf die Original-Nummerierung aus dem Auktionsverzeichnis.
Das hier präsentierte Verzeichnis gibt die systematische Aufstellung Steineckes nach insgesamt zehn Sachgruppen wieder. Vorangestellt ist jeweils eine kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse Steineckes.
Sachgruppen:
Das Auktionsverzeichnis führt außer den Nachtstücken alle eigenen Buchpublikationen Hoffmanns auf. Dagegen fehlen mit einer Ausnahme jegliche Taschenbücher, Almanache und sonstige Sammelwerke, in denen Erzählungen Hoffmanns veröffentlicht wurden, obwohl er mit Sicherheit mindestens Belegexemplare erhalten hat. Auf die Dokumentation seiner eigenen Publikationen in der persönlichen Bibliothek hat er womöglich wenig Wert gelegt.
Eigene Werke (chronologisch)
Besonders auffällig sind hier die vielen Werke des befreundeten Friedrich de la Motte Fouqué, die er vermutlich als Geschenk erhalten hat.
Autoren A-F
Autoren G-N
Autoren P-Z
Sammelwerke
Walter Scott und William Shakespeare nehmen eine zentrale Stellung in Hoffmanns Literaturkanon ein. Zahlreiche von Hoffmann vor allem im Spätwerk zitierte Autoren fehlen in der Bibliothek allerdings.
Autoren A-R
Autoren S
Neben den wohlbekannten Quellen, die Hoffmann rezipierte, ist in diesem Bereich Marcus Herz‘ Werk Über den Schwindel hervorzuheben. Möglicherweise lassen sich Ähnlichkeiten der Darstellung des Schwindels in Hoffmanns Werk nachweisen.
Autoren A-K
Autoren S-T
Wenn man bedenkt, wie viel Hoffmann die Musik bedeutete, und dass er sich selbst eher als Musiker und Komponist denn als Literat sah, ist die Zahl der musikwissenschaftlichen Werke in seiner Bibliothek – zumindest dem Auktionsverzeichnis nach zu urteilen – erstaunlich gering. Die häufig herangezogenen Lexika von Gerber und Koch sind jedoch immerhin vertreten.
Autoren A-D
Autoren G-M
Hier finden sich die vielleicht interessantesten Werke – durchweg Titel des 17. und voraufklärerischen 18. Jahrhunderts, die zu Hoffmanns Lebzeiten nicht ohne Weiteres auf dem Buchmarkt erhältlich waren und gezielt recherchiert worden sein müssen.
Autoren A-D
Autoren G-S
Für das geografische Umfeld in seinen Werken hat Hoffmann unter anderem auch reale Verzeichnisse und Karten herangezogen. Ein paar davon sind über das Auktionsverzeichnis überliefert.
Autoren A-J
Autoren M-T
Karten
Die juristischen Werke stellen das umfangreichste Segment im Auktionskatalog dar. Einen Schwerpunkt unter den hier versammelten Gesetzessammlungen, Gesetzbüchern, Ordnungen und Kommentaren bilden Texte über Strafrecht und Strafgesetze. Auch die juristischen Jahrbücher von Hoffmanns Intimfeind Karl Albert von Kamptz finden sich im überlieferten Bestand.
Autoren A-H
Autoren K-T
Sammelwerke und Anonyma
Bücher zur Malerei und zur Architektur sind im Auktionskatalog kaum überliefert, obwohl Hoffmann sich selbst als Zeichner und Maler betätigte. Es ist zu vermuten, dass er weit mehr Bücher zu diesen Themen besaß oder zumindest konsultierte als die hier dokumentierten.
Autoren B-P
Varia
Unter den Wörterbüchern aus Hoffmanns Besitz ist Johann August Eberhards Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache hervorzuheben, denn daraus entnahm er unter anderem die Definitionen des „Wunderbaren“ und des „Wunderlichen“ im Nachtstück Das öde Haus.
Autoren B-M