Der Traum in der Romantik
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Seminars „Romantik im E.T.A. Hoffmann Portal – Texten fürs Web“, das das Team E.T.A. Hoffmann Portal im Wintersemester 2019/2020 gemeinsam mit Prof. Dr. Anne Fleig am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin angeboten hat. Neun Studierende hatten sich in diesem Seminar mit den Themen Hoffmanns Berliner Orte und Bekanntschaften, Hoffmanns Netzwerke und Zeitgenossen sowie Romantik und Wissenschaften beschäftigt. Die besten Arbeiten, die von den Studierenden selbst webgerecht aufbereitet wurden, konnten im Portal veröffentlicht werden.
Paulina Schaeffer, geb. 1997, studiert Englische und Deutsche Philologie an der Freien Universität in Berlin. (→ Forscherinnenprofil)
Einführung
Es verwundert nicht, dass der Traum als Motiv in der romantischen Literatur stark vertreten ist. Die Zeitgenossen der „traumverliebte[n] Romantik“[1] setzten der Rationalität der Aufklärung eine Welt, in der Fantasie, Irrationalität und Leidenschaft eine große Rolle spielten, entgegen[2]. Ziel war es, zurück zu der Natur und dem natürlichen Zustand des Menschen zu gelangen[3]. Als Weg dorthin galt die Fantasie[4]. Angeregt werden konnte die Fantasie beispielsweise durch die Kunst der Literatur, die Schlegel als „künstliche Herstellung jenes mythischen Zustandes, ein freiwilliges und waches Träumen“[5] bezeichnete.
In der romantischen Literatur finden sich außerdem zahlreiche Ideen wissenschaftlicher Erkenntnisse wieder, die zur damaligen Zeit erforscht wurden[6]. Mit dem Traum befassten sich Wissenschaftler auf physiologischer, philosophischer oder auch medizinischer Ebene und wiesen ihm eine große Bedeutung zu. Oft stand der Traum in enger Verbindung mit dem Erforschen der menschlichen Seele und Psyche.
Auch E.T.A. Hoffmann ließ sich von den Ideen seiner Zeit leiten und schuf Fantasiewelten, in denen er das zeitgenössische Wissen romantischer Wissenschaftler aufgriff.
Der Traum in den romantischen Wissenschaften
Das Unbewusste hat beim Träumen die Überhand
Die Zweiteilung des Nervensystems
Zeitgenossen Hoffmanns, die sich auf philosophischer und medizinischer Ebene mit dem Thema Traum und dem Zustand des Unbewussten beschäftigten, beeinflussten Hoffmann und andere Literaten der Romantik mit ihren Erkenntnissen. Einer der bekanntesten Mediziner Anfang des 19. Jahrhunderts war Johann Christian Reil (1759—1813), der zur menschlichen Psyche forschte und sich selbst als „ersten existierenden Psychiater“ bezeichnete[7]. Seine Schriften machten Hoffmann mit der Idee bekannt, dass sich der wache Zustand physiologisch von dem des Schlafens und somit auch des Träumens unterscheide[8].
Reils Forschungen beruhten auf den Ideen des französischen Physiologen Xavier Bichat (1771—1802)[9]. Dieser fand heraus, dass im menschlichen Nervensystem im wachen Zustand, anders als beim Schlafen, eine Zweiteilung besteht. Laut Bichat ist das Gangliensystem, welches für die Verarbeitung und Weiterleitung von Impulsen zuständig ist und unwillkürlich arbeitet, von dem Cerebralsystem isoliert, welches sich von der bewussten Handlungsabsicht des Menschen leiten lässt. Im wachen Zustand stehen diese beiden Systeme in keinerlei Kontakt zueinander, während sie beim Schlafen und Träumen miteinander agieren. Diese Art von Verbindung verursacht, dass das Unbewusste im Schlaf die Überhand hat und das willkürliche Denken, welches im Cerebralsystem stattfindet, zurücktritt.
zufällige Impulse
Traumforschung heute
In der heutigen Traumforschung herrscht die Erkenntnis, dass aus einem kleinen Teil des Gehirns Nervenimpulse in das Großhirn, welches für unsere Informationsverarbeitung zuständig ist, gesendet werden[10]. Diese Impulse sind zufällig, jedoch verarbeitet sie das Gehirn genauso wie die Impulse, die im wachen Zustand vermittelt werden. Die unwillkürlichen Signale werden weiterhin „mit bereits gespeicherten Gefühlen, Sinnesempfindungen oder Fakten“[11] verbunden, die unser Gehirn bereits gespeichert hat. So entstehen Traumwelten, die Situationen, Gefühle und Gedanken unseres Bewusstseins enthalten, andererseits aber das Bekannte weiterführen und aus zufälligen Impulsen neue Geschichten, Bilder und Welten entstehen lassen.
Gotthilf Heinrich Schuberts Symbolik des Traumes
Auch der Arzt und Philosoph Gotthilf Heinrich Schubert (1780—1860) bezieht sich in seinem 1814 veröffentlichten Werk Die Symbolik des Traumes auf Reils Aussagen und stützt so seine philosophischen Argumente mit physiologischen Erkenntnissen[12]. Er geht ebenfalls von einer Verbindung im Nervensystem aus, die in bestimmten Situationen auftritt. Zu diesen Situationen gehörten der Zustand des Schlafens und Träumens, der Zustand des Wahnsinns oder Momente, die von starken Emotionen wie Liebe oder Hass geprägt seien. In solchen Situationen werde der Moment der Willkür übergangen und das menschliche Bewusstsein vorübergehend ausgeschaltet.
Gotthilf Heinrich Schubert 1780–1860
Schubert veröffentlichte 1804 Die Symbolik des Traumes. Seine Gedanken gründen auf der Annahme, der Mensch habe einmal im Einklang mit der Natur gelebt. Im zeitgenössischen Zeitalter herrsche dieser Einklang nicht mehr – nur der Traum könne Wissen darüber offenbaren. Schubert wurde beeinflusst durch Zeitgenossen wie Herder und später Novalis, Friedrich Schlegel, Schelling oder Johann Wilhelm Ritter.[47]
Der Traum als die natürliche Sprache des Menschen
In der Symbolik des Traumes verortet Schubert also das Unbewusste und somit den Traum in dem menschlichen Nervensystem. Der Traum spreche die eigentliche, natürliche Sprache des Menschen, da er – im Gegensatz zu unserer erlernten linguistischen Sprache – eine angeborene Sprache spreche, die ausdrucksvoller als die erlernte scheine[13]. Dies rühre daher, dass sich der Traum in zeitlosen Bilderabfolgen, die nebeneinander oder nacheinander erfolgen, äußere und so der Sprache des Schicksals, die sich ebenfalls in Bildern zeige, ähnele[14]. Schubert schlussfolgert, dass der Traum in enger Verbindung mit dem Schicksal stehen muss, und erklärt sich so die Zukunftsandeutungen, die ein Traum mit sich bringen kann. Des Weiteren stehe der Mensch, abgeschottet von Impulsen der Außenwelt, während des Träumens in Kontakt mit seinem ganzen Ich und könne so seiner Existenz auf den Grund gehen und sich selbst in der Zukunft erleben[15].
Die Symbolik des Traumes war Hoffmann und seinen Zeitgenossen gut bekannt[16]. Das Werk vereinte die damals aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Traum und zu der Psyche auf verschiedenen Ebenen, da im 19. Jahrhundert die einzelnen Wissenschaften, wie wir sie heute kennen, noch nicht so klar voneinander getrennt waren. Deshalb erwartete Hoffmann Schuberts Werk schon ungeduldig, wie er in einem Brief an seinen Freund Kunz offenbarte[17]. Von Schubert übernahm Hoffmann die Sichtweise, dass das Unbewusste in engem Zusammenhang mit der Natur und unserem Schicksal stehe.
Die höchste Form des Träumens
Der Mesmerismus
Hoffmann beschäftigte sich ebenfalls mit einer neuen Art der Heilung, die sich mit dem Zustand des Unbewussten befasste und zu seiner Zeit aufkam. Diese Heilungsmethode wurde von dem Arzt Franz Anton Mesmer (1734—1815) erfunden und animalischer Magnetismus oder auch Mesmerismus genannt[18]. Durch Magnetismus gelangte der Patient oder die Patientin in eine Art Trance, sodass eine Verbindung zwischen Arzt und zu behandelnder Person hergestellt werden konnte. Der Arzt erhielt so einen direkten Einblick in die Ursachen der Krankheit und konnte den Heilprozess beginnen. Dieser durch Magnetismus hervorgerufene Schlaf wurde zur damaligen Zeit als die höchste Form des Träumens empfunden[19].
Hoffmann und seine Zeitgenossen beschäftigten sich viel mit dem Mesmerismus. Nicht nur Reil und Schubert nahmen die Heilmethode in ihre Forschung mit auf[20]. Hoffmann erfuhr schon früh – um 1800 – von dem Magnetismus, als er zeitgenössische Literatur wie Achim von Arnims (1781—1831) Roman Hollin’s Liebeleben (1802) las. Außerdem war er mit Magnetiseuren wie Adalbert Friedrich Marcus (1753—1816) befreundet, sodass er einen direkten Einblick in die Forschung zum Unbewussten erhielt.
Der Traum in der romantischen Literatur
Zurück bis zum Uranfang
Der Traum als die natürliche Form der Poesie
„Mich dünkt der Traum eine Schutzwehr gegen die Regelmäßigkeit und Gewöhnlichkeit des Lebens, eine freie Erholung der gebundenen Phantasie“[21], so Novalis‘ Romanheld in Heinrich von Ofterdingen (1802). Der Traum diente den romantischen Autoren als Zufluchtsstätte vor der Realität. Mit ihm konnten fantastische Welten erschaffen werden, die das Innere der menschlichen Seele offenbarten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der damaligen Zeit spiegeln sich in den zeitgenössischen literarischen Werken wider. In enge Verbindung mit dem Motiv des Traumes werden beispielsweise Autoren wie Novalis (1772—1801) und Friedrich Schlegel (1772—1829) gebracht, die den Traum als die natürliche Form der Poesie ansahen[22]. So führt Novalis seinen Romanheld Heinrich mit einem Traum „zurück bis zum Uranfang selbst“[23], indem er ihn auf eine „Reise in die Vergangenheit“[24] schickt und seine Gedanken zu Bildern und „sichtbaren Wesen“[25] formt. Ganz mit sich selbst vereint, kann dieser so mit dem „Ganzen der Schöpfung“[26] in Verbindung stehen. Der poetische Traum bringt ihn somit zurück zur Natur.
Das Hinübergleiten in eine andere Identität
Das Unbewusstsein
Auch Heinrich von Kleist (1777—1811), dessen Werke Hoffmann mit Begeisterung las, beschäftigte sich mit dem Motiv des Traumes[27]. Wie Hoffmann kannte auch er die Schriften Schuberts und transferierte Schuberts Wissen über das Unbewusste in seine Werke. So thematisiert Kleist in Prinz Friedrich von Homburg (1809/10) ebenso wie in Das Käthchen von Heilbronn (1810) den von Schubert erforschten Somnambulismus[28]. Prinz Friedrich von Homburg beispielsweise wird in der Nacht vom Schlafwandeln ergriffen. Im wachen Zustand weiß er nicht, was er während des Schlafwandels getan hat, da laut Schubert sein Bewusstsein nicht aktiv war. So ist er sich selbst fremd, es scheint, als hätte während der Nacht nicht er selbst gehandelt[29]. Der Schlaf bringt also einen Zustand mit sich, in dem „sich das Ich verliert“[30] und in eine andere Identität hinübergleitet. Den daraus folgenden Identitätsverlust und den Wechsel zwischen Bewusstsein und „Unbewusstsein“ greift Hoffmann ebenfalls in seinen Werken auf.
Der Traum in Hoffmanns Werken
Realität und Irrealität
Die Grenze zwischen Schlafen und Wachen
Bei der Lektüre von Hoffmanns Werken befindet sich der oder die Lesende oft zwischen Realität und Fantasie, ohne genaue Anhaltspunkte im Text zu finden, die in die eine oder andere Richtung zeigen. Die Grenze zwischen Schlafen und Wachen gestaltet sich demnach beweglich. Hoffmann selbst spricht von einem Zustand, den er das „Delirieren, das dem Einschlafen vorherzugehen pflegt“[31], nennt und bedient sich so derselben Idee wie Schubert. Was Schubert in seinen Schriften erklärt, nämlich dass der Traum eine andere Sprache spricht, zeigt Hoffmann in seinen Werken. Seine Figuren sind Gegenstände des Unbewussten, des Träumens und des Delirierens und betreten so eine Fantasiewelt. Dies tun sie nicht nur nach dem Einschlafen, sondern auch in Situationen, die starke Emotionen wie Angst, Liebe oder Hass hervorrufen.
In Hoffmanns Die Elixiere des Teufels (1815/16) gestaltet sich die Traumwelt ebenfalls gleitend und lässt sich nicht immer von der Realität abgrenzen. Zunächst nutzen Hoffmanns Charaktere den Traumbegriff ganz unterschiedlich – mal verweisen sie mit dem Traum auf eine schöne Erinnerung, mal bezeichnen sie einen unbewussten Zustand als Traum, mal ihr ganzes Leben[32]. Des Weiteren grenzt sich der Traum nicht von der Wirklichkeit ab, da er auch in den bewussten Zustand des Wachens hinübergleitet. So sieht Hoffmanns Charakter Medardus in einem Traum seinen Doppelgänger am Rande seines Bettes stehen, nachdem er eingeschlafen ist[33]. Hier fällt auf, dass der Traum sehr bewusst und real wirkt, da wir ihn aus der Denkperspektive des Träumenden selbst erfahren, der bei klarem Verstand zu sein scheint und in der Lage ist, im Traum einen Dialog mit der unbekannten Person zu führen[34]. Darüber hinaus sieht der Träumende nach dem Wachen wirklich eine Person in seinem Zimmer stehen. Der Doppelgänger aus dem Traum tritt somit in das echte Leben des Medardus ein[35]. Die Grenze zwischen Realität und Irrealität verschwimmt.
Die Tiefe der menschlichen Seele
Die Psyche
Die traumähnliche Verfassung gestaltet sich ebenfalls in Hoffmanns Sandmann (1816) beweglich. Hier befällt den Hauptcharakter Nathanael ein Zustand, in dem er nicht ganz bei klarem Verstand zu sein scheint. Der Traum kann hier mit der Psyche und dem in ihr lauernden Wahnsinn assoziiert werden. So nutzt Hoffmann den Traum in seinen Werken ebenfalls, um den Abgrund der menschlichen Seele, die tiefsten Gedanken, Motivationen und Emotionen seiner Charaktere zu offenbaren. Nathanaels Angst vor dem Sandmann wird zum Beispiel dadurch deutlich, dass Nathanael reale Geschehnisse mit irrealen vermischt, als er herausfindet, wer der Sandmann wirklich ist. Da er nun weiß, dass Coppelius den Sandmann verkörpert, kann seine Angst konkreter und an eine Person gebunden werden. Seine Psyche reagiert, indem das Unbewusste Überhand nimmt. In dem einen Moment beschreibt er die Machenschaften des Vaters und des Coppelius noch mit klarem Verstand, während er im nächsten Moment halluziniert, dass Coppelius ihm die Hände abschraubt: „Und damit fasste er mich gewaltig, dass die Gelenke knackten, und schrob mir die Hände ab und die Füße und setzte sie bald hier, bald dort wieder ein“[36]. „Es scheint so, als würden dem Leser durch die erzählten Träume Fenster in die Abgründe der menschlichen Existenz gewährt werden, nicht nur der erzählten, auch der realen“[37]. Dies geht einher mit Schuberts Idee, dass der Traum eine natürlichere und ausdrucksvollere Sprache als der wache Mensch spricht, die es ermöglicht, tiefer in das Innere des Menschen zu blicken.
Zukunftsandeutungen im Traum
Der Traum als Orakel
Mit dem Blick in die menschliche Psyche geht Schuberts Ansicht einher, dass der Traum die Sprache des Schicksals spricht und zukünftige Geschehnisse vorausdeutet. Auch dies findet sich in Hoffmanns Literatur als häufiges Motiv wieder. Nathanaels Schicksal scheint durch seinen Übergang in die Traumwelt, die hier die Dimension des Wahnsinns einnimmt, besiegelt. Seine innere Todesangst vor dem Sandmann wird durch den Tod des Vaters[38] und später seinen eigenen Tod[39] bestätigt. So zeigt die Irrealität des Traumes eine größere Realität als die Vernunft. Zukunftsandeutungen finden sich auch in Nathanaels Gedicht. Dies scheint er in einem traumähnlichen Zustand zu schreiben, da ihn plötzlich beim Vorlesen des fertigen Gedichts ein „Grausen und wildes Entsetzen“[40] erfasst. „Wessen grauenvolle Stimme ist das?“[41], fragt er sich selbst und erkennt sein eigenes Werk nicht wieder. In diesem Gedicht, das seinem Unbewussten entsprungen zu sein scheint, erblickt er den Tod in den Augen seiner Geliebten und deutet somit die Zukunft voraus. Denn zum Ende der Erzählung wird Nathanael, nachdem er seine Geliebte erblickt hat, dem Wahnsinn verfallen, der ihn über das Geländer eines Turmes springen lässt und so in den Tod führt[42].
Der Blick in das Innere
Im Traum sehen
Ein weiteres Motiv, welches sich durch Hoffmanns Werke zieht, ist das Motiv des Sehens. Oft tritt eine Figur auf, die als Seher oder Seherin vorgestellt wird. Paradoxerweise ist der Seher oder die Seherin, so wie zum Beispiel in Des Vetters Eckfenster (1822), häufig blind. Dies stärkt den Blick in das Innere und ermöglicht es dem oder der Sehenden, das Schicksal anderer Menschen zu erblicken. In Die Bergwerke von Falun (1819) assoziiert Hoffmann ebenfalls das äußerliche Nicht-Sehen mit dem inneren, wirklichen Sehen: So könne der Mensch in dem Bergwerk unter der Erde bis „über die Wolken“[43] blicken und somit das menschliche Schicksal sehen. In dem Traum, den Hoffmanns Romanheld Elis Fröbom hat, wird dies ebenfalls deutlich. Hier kann Elis in seinem Traum, in dem er sich unter der Erde befindet, die „Sterne des nächtlichen Himmels durch eine Spalte des Gewölbes“[44] erblicken. Zunächst befindet sich Elis in seinem Traum in einem Schiff auf dem Meer, was Elis‘ bewusste, reale Erfahrungen aufgreift und das oberflächliche Leben widerspiegelt[45]. Doch dann verschwimmt die Realität und der Träumende taucht in die innere Welt ein, indem sich das Meer in Gestein und somit das Innere des Bergwerkes verwandelt. Diese Verwandlung zeigt zum einen den durch den Traum veranlassten „Erkenntnisprozess“[46] auf, zum anderen auch die Einbildungskraft und Fantasie, deren der Mensch im Traum fähig ist.
Anmerkungen
[1] Bethke, Insa / Otto, Frank: Zwischen Traum und Wirklichkeit. In: GEO EPOCHE. Die Deutsche Romantik. Nr. 37, S. 7.
[2] Vgl. Bethke, Insa / Otto, Frank: Zwischen Traum und Wirklichkeit. In: GEO EPOCHE. Die Deutsche Romantik. Nr. 37, S. 7.
[3] Vgl. Brittnacher, Hans Richard / May, Markus (Hrsg.): Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Springer-Verlag GmbH 2013, S. 60-61.
[4] Vgl. Ebd.
[5] Ebd.
[6] Vgl. Ebd.
[7] Vgl. Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986, S. 22.
[8] Vgl. Ebd.
[9] Der folgende Absatz beruht auf:
Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 71.
[10] Der folgende Absatz beruht auf:
Podbregar, Nadja / Lohmann, Dieter: Im Fokus: Neurowissen: Träumen, Denken, Fühlen – Rätsel Gehirn. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2012, S. 85-86.
[11] Podbregar, Nadja / Lohmann, Dieter: Im Fokus: Neurowissen: Träumen, Denken, Fühlen – Rätsel Gehirn. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2012, S. 86.
[12] Der folgende Absatz beruht auf:
Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986, S.26.
[13] Vgl. Schott, Heinz: Der versteckte Poet in uns: Zur Sprachtheorie in der naturphilosophischen Seelenlehre von Gotthilf Heinrich von Schubert (1780-1860). In: Sudhoffs Archiv. Franz Steiner Verlag, Bd. 65, S. 231.
[14] Vgl. Ebd.
[15] Vgl. Engel, Manfred: Enlightenment and Romanticism – the Psychological Fall and the Imaginative Rise of “Big” Dreams (with examples by Addison, Lessing, Lewis, E.T.A. Hoffmann, and Nerval). In: Dieterle, Bernard / Engel, Manfred (Hrsg.): Historizing the Dream. Le rêve du point de vue historique. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2019, S. 170.
[16] Vgl. Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 77.
[17] Vgl. Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986, S.26.
[18] Der folgende Absatz beruht auf:
Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986, S.27.
[19] Vgl. Engel, Manfred: Enlightenment and Romanticism – the Psychological Fall and the Imaginative Rise of “Big” Dreams (with examples by Addison, Lessing, Lewis, E.T.A. Hoffmann, and Nerval). In: Dieterle, Bernard / Engel, Manfred (Hrsg.): Historizing the Dream. Le rêve du point de vue historique. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2019, S. 170.
[20] Der folgende Absatz beruht auf:
Lubkoll, Christine / Neumeyer, Harald (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Springer-Verlag GmbH 2015, S. 292 – 293.
[21] Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Stuttgart: Reclam 2006, S. 13.
[22] Vgl. Engel, Manfred: Enlightenment and Romanticism – the Psychological Fall and the Imaginative Rise of “Big” Dreams (with examples by Addison, Lessing, Lewis, E.T.A. Hoffmann, and Nerval). In: Dieterle, Bernard / Engel, Manfred (Hrsg.): Historizing the Dream. Le rêve du point de vue historique. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2019, S. 171.
[23] Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 83.
[24] Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 83.
[[25] Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Stuttgart: Reclam 2006, S. 11.
[26] Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 84.
[27] Vgl. Lubkoll, Christine / Neumeyer, Harald (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Springer-Verlag GmbH 2015, S. 4.
[28] Vgl. Brittnacher, Hans Richard / May, Markus (Hrsg.): Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Springer-Verlag GmbH 2013, S. 65.
[29] Vgl. Brittnacher, Hans Richard / May, Markus (Hrsg.): Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Springer-Verlag GmbH 2013, S. 467.
[30] Pfotenhauer, Helmut: „Jenes Delirieren das dem Einschlafen vorherzugehen pflegt“. Zur Poetik und Poesie des Halbschlafbilder bei Tieck und Hoffmann. In: Pfotenhauer, Helmut / Schneider, Sabine (Hrsg.): Nicht völlig Wachen und nicht ganz ein Traum. Die Halbschlafbilder in der Literatur. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2006, S. 53.
[31] Pfotenhauer, Helmut : „Jenes Delirieren das dem Einschlafen vorherzugehen pflegt“. Zur Poetik und Poesie des Halbschlafbilder bei Tieck und Hoffmann. In: Pfotenhauer, Helmut / Schneider, Sabine (Hrsg.): Nicht völlig Wachen und nicht ganz ein Traum. Die Halbschlafbilder in der Literatur. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2006, S. 61.
[32] Vgl. Lauer, Gerhard: Hoffmanns Träume. Über den Wahrheitsanspruch erzählter Träume. In: Alt, Peter-André (Hrsg.): Traum-Diskurse der Romantik. Berlin [u.a.]: de Gruyter 2005, S. 132.
[33] Vgl. E.T.A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels. In: Steinecke, Hartmut (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann: Sämtliche Werke in sechs Bänden. Bd. II.2.: Werke 1814-1816. Frankfurt/M.: 1988, S. 127f.
[34] Vgl. Lauer, Gerhard: Hoffmanns Träume. Über den Wahrheitsanspruch erzählter Träume. In: Alt, Peter-André (Hrsg.): Traum-Diskurse der Romantik. Berlin [u.a.]: de Gruyter 2005, S. 134.
[35] Vgl. Ebd., S. 135.
[36] Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann. Stuttgart: Ernst Klett Verlag 2010, S. 9.
[37] Lauer, Gerhard: Hoffmanns Träume. Über den Wahrheitsanspruch erzählter Träume. In: Alt, Peter-André (Hrsg.): Traum-Diskurse der Romantik. Berlin [u.a.]: de Gruyter 2005, S. 130.
[38] Vgl. Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann. Stuttgart: Ernst Klett Verlag 2010, S. 10.
[39] Vgl. Ebd., S. 37.
[40] Ebd., S. 21.
[41] Ebd.
[42] Vgl. Ebd., S. 37.
[43] E.T.A. Hoffmann: Die Bergwerke von Falun. In: Kruse, Hans-Joachim/ Mingau, Rudolf (Hrsg.): Gesammelte Werke in Einzelausgaben. 4. Serapionsbrüder. Berlin: 1978, S. 213.
[44] E.T.A. Hoffmann: Die Bergwerke von Falun. In: Kruse, Hans-Joachim/ Mingau, Rudolf (Hrsg.): Gesammelte Werke in Einzelausgaben. 4. Serapionsbrüder. Berlin: 1978, S. 215.
[45] Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011, S. 86.
[46] Ebd.
[47] Vgl. Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986, S. 24.
Literatur
Bethke, Insa / Otto, Frank: Zwischen Traum und Wirklichkeit. In: GEO EPOCHE. Die Deutsche Romantik. Nr. 37.
Brittnacher, Hans Richard / May, Markus (Hrsg.): Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Springer-Verlag GmbH 2013.
Engel, Manfred: Enlightenment and Romanticism – the Psychological Fall and the Imaginative Rise of “Big” Dreams (with examples by Addison, Lessing, Lewis, E.T.A. Hoffmann, and Nerval). In: Dieterle, Bernard / Engel, Manfred (Hrsg.): Historizing the Dream. Le rêve du point de vue historique. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2019.
Engel, Manfred: Naturphilosophisches Wissen und romantische Literatur – am Beispiel von Traumtheorie und Traumdichtung der Romantik. In: v. Danneberg, Lutz / Vollhardt, Friedrich (Hrsg.): Wissen in Literatur im 19. Jahrhundert. Berlin/Boston: DeGruyter 2011.
Feldges, Brigitte / Stadler, Ulrich: E.T.A. Hoffmann. Epoche – Werk – Wirkung. München: Beck 1986.
Hoffmann, E.T.A.: Die Bergwerke von Falun. In: Kruse, Hans-Joachim/ Mingau, Rudolf (Hrsg.): Gesammelte Werke in Einzelausgaben. 4. Serapionsbrüder. Berlin: 1978.
Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann. Stuttgart: Ernst Klett Verlag 2010.
Hoffmann, E.T.A.: Die Elixiere des Teufels. In: Steinecke, Hartmut (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann: Sämtliche Werke in sechs Bänden. Bd. II.2.: Werke 1814-1816. Frankfurt/M.: 1988.
Lauer, Gerhard: Hoffmanns Träume. Über den Wahrheitsanspruch erzählter Träume. In: Alt, Peter-André (Hrsg.): Traum-Diskurse der Romantik. Berlin [u.a.]: de Gruyter 2005.
Lubkoll, Christine / Neumeyer, Harald (Hrsg.): E.T.A. Hoffmann Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Springer-Verlag GmbH 2015.
Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Stuttgart: Reclam 2006.
Pfotenhauer, Helmut: „Jenes Delirieren das dem Einschlafen vorherzugehen pflegt“. Zur Poetik und Poesie des Halbschlafbilder bei Tieck und Hoffmann. In: Pfotenhauer, Helmut / Schneider, Sabine (Hrsg.): Nicht völlig Wachen und nicht ganz ein Traum. Die Halbschlafbilder in der Literatur. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann GmbH 2006.
Podbregar, Nadja / Lohmann, Dieter: Im Fokus: Neurowissen: Träumen, Denken, Fühlen – Rätsel Gehirn. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2012.
Schott, Heinz: Der versteckte Poet in uns: Zur Sprachtheorie in der naturphilosophischen Seelenlehre von Gotthilf Heinrich von Schubert (1780-1860). In: Sudhoffs Archiv. Franz Steiner Verlag, Bd. 65, S. 226-250.