Das serapiontische Prinzip
Mehr zum serapiontischen Prinzip finden Sie im Beitrag „Phantastisches und Wunderbares“ von Prof. Dr. Hans Richard Brittnacher
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Seminars „Romantik im E.T.A. Hoffmann Portal – Texten fürs Web“, das das Team E.T.A. Hoffmann Portal im Wintersemester 2019/2020 gemeinsam mit Prof. Dr. Anne Fleig am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin angeboten hat. Neun Studierende hatten sich in diesem Seminar mit den Themen Hoffmanns Berliner Orte und Bekanntschaften, Hoffmanns Netzwerke und Zeitgenossen sowie Romantik und Wissenschaften beschäftigt. Die besten Arbeiten, die von den Studierenden selbst webgerecht aufbereitet wurden, konnten im Portal veröffentlicht werden.
Han All Kim studierte Germanistik an der „Hankuk University of Foreign Studies“ in Seoul, Südkorea. Ihre Masterarbeit schrieb sie über: „Romantische Ironie in den frühen Fragmenten von Friedrich Schlegel“. Seit 2017 studiert sie Philosophie und Politikwissenschaft an der Freien Universität in Berlin. (→ Forscherinnenprofil)
Die Literatur um 1800 hatte besonderes Interesse an optischen Medien, um damit die Wirkung der menschlichen Einbildungskraft zu vergrößern, welche sich mit Fernrohren und Mikroskopen radikaler imaginieren ließ.[1] In den Werken Hoffmanns stehen viele optische Instrumente im Mittelpunkt seiner Betrachtung: das Fernrohr (Des Vetters Eckfenster), mikroskopische Gläser (Meister Floh), der Zauberspiegel (Der goldene Topf), die Brille (Prinzessin Brambilla) usw. E.T.A. Hoffmann verknüpfte optische Medien mit literarischer Einbildungskraft. Statt genaue Beobachtungen zu fördern, führen diese Instrumente zur Selbsttäuschung. Dardurch treten die optischen Medien aus der herkömmlichen Gewohnheit des Sehens hervor und nehmen eine poetische Funktion an.[2]
Mikroskop und Teleskop
Seit dem 17. Jahrhundert erscheinen Mikroskop und Teleskop als vorbildliche optische Instrumente. Das Mikroskop wurde von Janssen und van Leeuwenhoeck, das Teleskop von Galilei, Kepler und Newton erfunden und entwickelt. Diese Geräte gelten als die „ikonographischen Sinnbilder des wissenschaftlichen Fortschritts”, denn beide Instrumente hatten zur Folge, dass die mit bloßem Augen bisher unsichtbare, unbekannte Welt neu entdeckt wurde.[3] Durch das Mikroskop konnten kleine Insekten, Kleinstlebewesen und sogar Mikroben beobachtet werden. Durch das Teleskop wurden astronomische Beobachtungen möglich.
Obwohl optische Instrumente in der Wissensverbreitung gegen 1800 in vielen wissenschaftlichen Bereichen wie Astronomie, Botanik und Zoologie eine große Rolle spielten, war die Linse des optischen Instruments ein großes Problem. Die Qualität der optischen Geräte war vor allem abhängig von einem Bestandteil: nämlich der Linse. Aber die Linsenqualität war schlecht. Nicht nur war die chromatische und sphärische Aberration, bedingt durch die Krümmung der Linsen, signifikant groß, sondern die Abbildungsfehler verstärkten sich auch durch den steigenden Vergrößerungkoeffizienten des Linsensystems.[4] Darüber hinaus führten die jeweiligen Beobachter andere Beobachtungsfolgen aus. Der Beweis beruhte also auf der subjektiven Betrachtung der Beobachter. Aus diesem Grund war die Präzision der optischen Geräte nicht gegeben und es stellte sich die Frage, ob menschliches Sehen objektiviert werden kann. War die mit optischen Instrumenten betrachtete Welt real[5] und durften Naturwissenschaftler diese optische Technik uneingeschränkt anwenden?
Phantasmagorie
Die Entwicklung der neuen optischen Instrumente löste in der Bevölkerung großes Interesse aus. Um diese Neugierde zu befriedigen, wurden viele physikalische Experimente öffentlich durchgeführt. Die Vorstellungen mit Mikroskop, Teleskop und Spiegel wurden theatralisch inszeniert und bewegten sich zwischen Magie und physikalischem Experiment. Schausteller oder sogenannte Illusionisten, die diese Experimente veranstalteten, lockten ihre Besucher mit Vorführung der neuen optischen Errungenschaften, die ganz auf die Imagination ihrer Zuschauer ausgerichtet war. Zauberspiegel oder Kristalle wurden eingesetzt, um Geister zu erscheinen zu lassen. „Verstorbene” wurden vor den Augen des Publikums wiederbelebt.[6] Illusionisten wie Johann Carl Enslen waren von großer Wichtigkeit für E.T.A. Hoffmann, der Enslens Phantasmagorien-Vorstellung als einen Diskurs über Aufklärung begriff. Bei Enslens Vorführungen wurden mechanische und optische Technologien vernetzt, damit die unaufgeklärten Besucher physikalische Prinzipien lernen konnten. Außerdem zeigte Enslen mithilfe einer Camera obscura und einer Laterna magica seinem Publikum virtuelle Welten, die in ihnen großes Erstaunen auslösten.[7]
Johann Carl Enslen
Johann Carl Enslen (* 20. Mai 1759 in Stuttgart; † 10. Dezember 1848 in Dresden) war ein deutscher Reisemaler, Schausteller, Panoramenkonstrukteur und Pionier der Luftfahrt sowie der Fotografie. In der Französischen Straße 38 in Berlin eröffnete Enslen eine „optisch-cosmoranische Anstalt“ – ein optisches Kabinett, in dem er spektakuläre Experimentalvorführungen veranstaltete und das unter anderem E.T.A. Hoffmann inspirierte.
Camera Obscura
Laterna Magica
Eine Camera obscura ist ein dunkler Kasten mit einem Loch in der Wand. Wenn Licht durch das Loch fällt, werden Gegenstände als seitenverkehrte Bilder auf die Rückwand projiziert. Die Camera obscura wurde nicht als technische Apparatur, sondern als eine Metapher der Wahrnehmung begriffen, mit deren Hilfe Dichter ihre Imagination auf das innere Auge ihrer Leser projizieren konnten.[8] Die Laterna magica ist eine Projektionsvorrichtung, die nach dem optischen Prinzip der Camera obscura in umgekehrter Weise funktioniert. In dem Kasten befindet sich die Lichtquelle wie etwa zur damaligen Zeit eine Kerze oder Öllampen hinter dem Linsensystem und zwischen dem Kasten und der Linse positionierte man Bilder oder Schriftzüge. Das Austreten des Lichts durch das vordere Loch des Kastens mit der Linse davor bewirkte, dass diese Bilder auf eine Leinwand projiziert werden konnten. Die Camera obscura ist eine Abbilung der Erkenntnisweise, ein Objekt durch eine genaue Betrachtung des Objektes wahrzunehmen. Die Laterna magica mechanisiert das Wahrnehmungsverfahren von Subjekten.[9] In der Vorführung Enslens wurden beide Techniken inszeniert. Für E.T.A. Hoffmann waren optische Geräte wie etwa ein Sonnenmikroskop oder ein Teleskop nicht nur ein wissenschaftliches Beobachtungsinstrument, sondern auch eine Laterna magica, deren illusionistische Bilder aus einer inneren Welt zur Schau gestellt wurden.[10] In der romantischen Literatur wurden unterschiedliche Perspektiven zwischen dem Faktum und der Fiktion, der Projektion und der Fantasie inszeniert.[11]
Neue Perspektiven zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem
Die oben genannten optischen Instrumente verdeutlichten die „Problematik” des Sehens, sie suggerierten, dass mit ihnen auch Unbekanntes und Unsichtbares gesehen werden konnte. Darüber hinaus schuf E.T.A. Hoffmann in seinen Texten ständig neue Perspektiven zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Diese Perspektive des Schauens beruht auf dem Serapiontischen Prinzip, dessen wichtigste Postulate die Vorrangstellung des Visuellen und die Verknüpfung des Wahrgenommenen mit dem Fantastischen ist.[12]: „ „Schauen” aber heißt auch nicht die Welt beobachten, sondern sie mit einem dichten, changierenden Gewebe der Phantasie überziehen.”[13] Allerdings muss die Innenwelt, welche imaginär betrachtet wird, in Wechselwirkung zur Außenwelt stehen.[14] Die neue Perspektive ermöglicht die optische Visualisierung des Unsichtbaren. In der Malerei gibt es den Begriff „Anamorphose”, d.h. Bilder, die nur unter einem bestimmten Blickwinkel zu sehen sind und die nach dem Grad der Perspektive vom Künstler unterschiedlich repräsentiert werden.[15] Diese optische Wahrnehmungsweisen durchziehen die Prosa von Hoffmanns Werken.
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Das Fernrohr ist eines von verschiedenen teleskopischen Instrumenten wie das Teleskop, das Objektiv und das Perspektiv. Man kann es zur Beobachtung benutzen, indem man den zu beobachtenden Gegenstand vergrößert. Zwar dienen mikroskopische Instrumente wie das Mikroskop und das Sonnenmikroskop auch zur Vergrößerung des Gegenstandes, jedoch unterscheiden sie sich im Gegensatz zu Teleskopen dahingehend, dass die bislang unsichtbarere Realität, die nun vor den Augen entsteht, sich zu einem vergrößerten Objekt verfeinert. Zum Beispiel wurde mithilfe des Mikroskops ein Floh plötzlich so groß wie ein Elefant oder Löwe. Daher wird die mit dem Mikroskop entdeckte Welt als eine monströse Welt dämonisiert,[16] weil vieles Unbekannte plötzlich sichtbar wurde und erschreckte.
Im Vergleich zu den mikroskopischen Instrumenten vergrößert das Fernrohr den unbekannten Gegenstand in der Ferne. Mithilfe dieses teleskopischen Geräts ist der Gegenstand in der Ferne bis vor die Augen des Beobachters zu ziehen. In der romantischen Literatur führt diese Erscheinung in Verbindung mit Einbildungskraft zur Fantasie. Daher entsteht das Gefühl, als ob etwas vor der Nase passiert wäre, man bildet sich ein, an dieser Situation teilzunehmen, indem man die Situation auf sein Leben bezieht.
Hoffmann verbindet in seinem Werk „Des Vetters Eckfenster“ die Einbildungskraft mit der Eigenschaft des Fernrohrs. Zwei Vettern beobachten mit einem Fernrohr ein wildes Treiben auf dem Gendarmenmarkt. Der ältere Vetter kann aufgrund einer Krankheit nicht mehr gehen, deshalb beobachtet er die auf dem Markt vorbeiziehenden Leute in seinem Zimmer. Er übergibt sein Fernrohr seinem jüngeren Vetter (Ich-Erzähler) und als der jüngere Vetter beschreibt, was er gesehen hat, fügt der Ältere eine Erklärung hinzu. Insbesondere erläutert er dem Jüngeren seine Sichtweise, den Gegenstand der Beobachtung genau zu betrachten: „das Fixieren des Blicks erzeugt das deutliche Schauen”.[17] Dadurch werden die Leute in der Ferne vergrößert und ausführlich wahrgenommen. Außerdem stellt der ältere Vetter mit seiner fantasievollen Einbildungskraft die Leute so dar, als ob sie ihm bekannt wären. Der jüngere Vetter „verweist damit gleichsam auf das Verhältnis von Realem, Imaginärem und Fiktivem”[18] wie folgt:
„Von allem, was du da herauskombinierst, lieber Vetter, mag kein Wörtchen wahr sein, aber indem ich die Weiber anschaue, ist mir, Dank sei es deiner lebendigen Darstellung, alles so plausibel, daß ich daran glauben muß, ich mag wollen oder nicht.“ [19]
In dieser lebendigen Darstellung werden die optische Wahrnehmung und Einbildungskraft miteinander verknüpft, die Fantasie erweitert die Wahrnehmung um neue Perspektiven. Des Vetters Blick durch das Fernrohr bedeutet für ihn Teilhabe am öffentlichen Leben und Trost in seiner eingeschränkten Situation.
Der Spiegel als optisches Instrument ist eine Licht reflektierende Fläche, oft ein Bauelement in optischen Geräten. Wenn man sich in einem Spiegel ansieht, entsteht ein Abbild. Daher gilt er als Symbol der Selbsterkenntnis, Klugheit und Wahrheit. In ihm wurde die Anwesenheit Gottes vermutet, als Seele, in der die Wahrheit erscheint. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird der Spiegel wegen seiner Eigenschaft als Reflektionsfläche für die inhaltliche Darstellung des Bewusstseins und Selbstprojektion einzelner Protagonisten verwendet.[20] In der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts treten verschiedene Arten des Spiegels wie Zauberspiegel, Metallspiegel, Kristallspiegel, Kristallfläche auf. Diese Spiegelarten, insbesondere der Kristallspiegel, bedeuten „Wollust, ins Vergangene zu schauen.”[21] Der Zauberspiegel hat neben den obigen Eigenschaften noch einen anderen Aspekt: Magie. Durch Magie generiert der Zauberspiegel eine fiktionalisierte Welt. In dem Zauberspiegel spiegelt sich die innere Seele, die durch die Einbildungskraft erzeugt wird, wider, das heißt an der Oberfläche des Zauberspiegels tauchen herkömmlicherweise neue, imaginäre Räume und Zeiten auf. Die Darstellung des literarischen Produktionsprozesses ist an das mediale Dispositiv des Zauberspiegels gekoppelt, indem eine Poetik des Oszillierens zwischen dem Wirklichen und der Fantasie oder zwischen Erscheinen und Verschwinden, Formation und Deformation, literarisch ausgedrückt wird.[22]
Hoffmann griff das Motiv des Zauberspiegels in seinem Fantasiestück „Der goldene Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit“ auf. Der Archivar Lindhorst hat einen solchen Spiegel als einen Ring in Besitz. Lindhorst verwendet den Spiegelring als Zugangsmittel zur Fantasie von Anselmus, dieser hingegen nimmt durch den ringförmigen Zauberspiegel nicht sein Spiegelbild, sondern seine Innenwelt optisch wahr. Der magische Spiegel reflektiert seinen Wunschtraum und Erscheinungen seiner liebsten Serpentina:
„[…] aber der Archivarius ließ ihn nicht zu Worte kommen, sondern zog schnell den Handschuh von der linken Hand herunter, und indem er den in wunderbaren Funken und Flammen blitzenden Stein eines Ringes dem Studenten vor die Augen hielt, sprach er: Schauen Sie her, werter H. Anselmus, Sie können darüber, was Sie erblicken, eine Freude haben. Der Student Anselmus schaute hin und o Wunder! der Stein warf wie aus einem brennenden Fokus Strahlen rings herum, in macherlei Windungen bald einander fliehend, bald sich in einander schlingend die drei goldgrünen Schlänglein tanzten und hüpften,[…], und die mittelste streckte wie voll Sehnsucht und Verlangen das Köpfchen zum Spiegel heraus und die dunkelblauen Augen sprechen: Kennst du mich denn? – glaubst du denn an mich, Anselmus? – nur in dem Glaben ist die Liebe – kannst du denn lieben? – O Serpentina, Sepentina!“[23]
Für Anselmus macht die Vision Serpendinas keinen Unterschied zwischen der Außen- und der Innenwelt: es ist ein faktisches Ereignis. Zudem betrachten Hoffmanns Protagonisten den Zauberspiegel nicht als Äußerung der Selbstreflektion, sondern als optische Übermittelungstechnologie für Nachrichten, sogar ein optisches Medium für Überwachung oder Kontrolle, indem Spiegelbilder einer weit entfernten Person in Erscheinung treten.[24]
Die Brille wie Augengläser, Lesegläser, Scherenbrille und Lorgnett, besteht aus zwei Gläsern, die als optische Linsen wirken. Brillen korrigieren eine spezielle Fehlsichtigkeit. Der Brennpunkt des einfallenden Lichts hinter oder vor der Netzhaut ist verantwortlich dafür, dass Gegenstände fremd, außergewöhnlich, sogar falsch wahrgenommen werden können. Die Brillen korrigieren also Fehlstellungen der Augen. In der romantischen Literatur, besonders in Hoffmanns Literatur, funktioniert die Brille zum einen als übliche Sehhilfe, aber zum anderen übernimmt sie eine zweite Funktion: Die Protagonisten, die Brillen benutzen, können das Verborgene, Verdeckte und Unsichtbare sehen, welches aber nur Trugbilder oder Halluzinationen sind, die durch Einbildungskraft der Figuren entstehen.[25] Hoffmann beschreibt Brillenträger nicht nur positiv (Gelehrsamkeit), sondern auch als negativ in Form von Betrügern und Taschenspielern.[26] Um 1800 trugen Händler, die Brille verkauften, zu diesem Zweck auch selbst Brillen.[27] Doch die damalige Qualität der Linsen war zu schlecht, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen, deshalb mussten die Händler beim Brillenverkauf lügen bzw. betrügen.
„Prinzessin Brambilla“ versinnbildlicht die Eigenschaften der Brille in der Literatur. Celionati ist ein Brillenverkäufer vor dem Palast Pistoja: Er behauptet, dass man ohne seine Brillen die Wunderkraft zum Durchschauen seines Inneren nicht erlangen könne, daher kauft der Hauptprotaginist Giglio Fava Celionatis eine magische Brille.
„Voll Begier ergriff Giglio die schöne glänzende übergroße Brille, die ihm Celionati darbot, und schaute nach dem Palast. Wunderbar genug schienen die Mauern des Palastes durchsichtiges Kristall zu werden; aber nicht als ein buntes undeutliches Gewirre von allerlei seltsamen Gestalten stellte sich ihm dar, und nur zuweilen zuckte ein elektrischer Strahl durch sein Innres, das holde Traumbild verkündend, das sich vergebens dem tollen Chaos entringen zu wollen schien.“[28]
Celionati kann durch das optische Instrument Unsichtbares sehen, dadurch formt die Brille bei Hoffmann herkömmliche Wahrnehmungen um. Insbesondere wird die wichtigste Eigenschaft der Brille, die Fehlsichtigkeit zu korrigieren, neu interpretiert: denn die Fehlsichtigkeit erhält die Bedeutung, zwar das Alltägliche, aber „das Übernatürliche nicht erkennen zu können.„[29] Mithilfe der Brille kann Giglio Fava das Übernatürliche, die Prinzessin Brambilla, wahrnehmen. Durch die Wunderkraft der Brille, die das Unsichtbare und das Verborgene erkennbar macht, bewegte er sich zwischen Realität und Einbildungskraft.
[1] Vgl. Ralph Köhnen: Das optische Wissen. Mediologische Studien zu einer Geschichte des Sehens. München 2009, S. 309
[2] Vgl. Aura Heydenreich: 14. Optik/Optische Geräte In: Christine Lubkoll/ Harald Neumeyer(Hg.) E.T.A.Hoffmann Handbuch: Leben -Werk – Wirkung. Stuttgart 2015, S.297.
[3] Vlg. Ulrich Stadler: Von Brillen, Lorgnetten, Fernrohren und Kuffischen Sonnenmikroskopen. Zum Gebrauch optischer Instrumente In Hoffmanns Erzählungen. In:Hartmut Steinecke(Hg.): E.T.A. Hoffmann Jahrbuch 1. Berlin 1992/93, S.91.
[4] Vlg. Ulrich Stadler: Von Brillen, Lorgnetten, Fernrohren und Kuffischen Sonnenmikroskopen. Zum Gebrauch optischer Instrumente In Hoffmanns Erzählungen. In:Hartmut Steinecke(Hg.): E.T.A. Hoffmann Jahrbuch 1. Berlin 1992/93, S.94-95.
[5] Vgl. Aura Heydenreich: 14. Optik/Optische Geräte In: Christine Lubkoll/ Harald Neumeyer(Hg.) E.T.A.Hoffmann Handbuch: Leben -Werk – Wirkung. Stuttgart 2015, S.298.
[6] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 17.
[7] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 27f.
[8] Friedrich Kittler: Die Laterna magica der Literatur: Schillers und Hoffmanns Medienstrategeien. In: Ernst Behler/Jochen Hörisch /Günter Oesterle(Hg.): Athenäum. Jahrbuch für Romantik 1994, Paderborn 1994, S.221.
[9] Vgl. Friedrich Kittler: Die Laterna magica der Literatur: Schillers und Hoffmanns Medienstrategeien. In: Ernst Behler/Jochen Hörisch /Günter Oesterle(Hg.): Athenäum. Jahrbuch für Romantik 1994, Paderborn 1994, S.222.
[10] Vgl. Maik M. Müller: Phantasmagorien und bewaffenete Blicke. Zur Funktion optischer Apparate in E.T.A. Hoffmanns Meister Floh. In: In:Hartmut Steinecke/Detlef Kremer/ Franz Loquai/ Steven Paul Scher (Hg.): E.T.A. Hoffmann Jahrbuch11.S.108-109.
[11] Vgl. Aura Heydenreich: 14. Optik/Optische Geräte In: Christine Lubkoll/ Harald Neumeyer(Hg.) E.T.A.Hoffmann Handbuch: Leben -Werk – Wirkung. Stuttgart 2015, S.300.
[12] Vgl. Aura Heydenreich: Optik/Optische Geräte In: E.T.A.Hoffmann Handbuch: Leben -Werk – Wirkung Stuttgart 2015, S.299.
[13] Peter von Matt: Die Augen der Automanten. E.T.A. Hoffmanns Imaginationslehre als Prinzip seiner Erzählkunst. Tübingen 1971, S.34
[14] Vgl. Uwe Japp: Das Serapions-Brüder. In: Detlef Kremer(Hg.): E.T.A. Hoffmann. Leben – Werk – Wirkung. Berlin 2009, S. 264-265.
[15] Vgl. Gerhard Neumann: Narration und Bildlichkeit. Zur Inszenierung eines romantischen Schicksalsmusters in E.T.A. Hoffmanns Novelle Doge und Dogaresse. In: Gerhard Neumann / Günter Oesterle: Bild und Schrift in der Romantik. Würzburg 1999, S.127.
[16] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 32.
[17] E.T.A. Hoffmann : Des Vetters Eckfenster. In: Gerhard Allroggen/ Friedhelm Auhuber/ Hartmut Mangold/ Jörg Petzel/ Hartmut Steinecke (Hg.): Späte Prosa. Briefe. Tagebücher und Aufzeichnungen. Juristische Schriften. Werke 1814-1822. Bd.6. Frankfurt a. M.2004, S. 472.
[18] Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 221.
[19] E.T.A. Hoffmann : Des Vetters Eckfenster. In: Gerhard Allroggen/ Friedhelm Auhuber/ Hartmut Mangold/ Jörg Petzel/ Hartmut Steinecke (Hg.): Späte Prosa. Briefe. Tagebücher und Aufzeichnungen. Juristische Schriften. Werke 1814-1822. Bd.6. Frankfurt a. M.2004, S. 475.
[20] Vgl. Lemma Spiegel. in: Horst S. und Ingrid G. Daemmrich: Themen und Motive In der Literatur 2.Aufl. Tübingen und Basel 1995,S. 326
[21] Bettine von Arnim: Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. in: Walter Schmitz/ Silbylle von Steinsdorff (Hg.): Bettine von Arnim. Werke und Briefe in vier Bänden, Bd. 2. Frankfurt a. M. 1992, S. 401.
[22] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 83.
[23] E.T.A. Hoffmann : Der goldene Topf. Ein Märchen aus der neuen Zeit. In: Hartmut Steinecke (Hg.) unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen/ Wulf Segebrecht: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Werke 1814. Bd.2/1. Frankfurt a. M. 1993, S. 255f.
[24] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 80-81.
[25] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 87.
[26] Vgl. Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 88.
[27] Lemma Brille. in : Jacob Grimm/ Wilhelmm Grimm (Hg.) Deutches Wörterbuch, Bd.2, Leipzig 1854-1960, S.383.
[28] E.T.A. Hoffmann : Prinzessin Brambilla. Ein Capriccio nach Jakob Callot. In: Hartmut Steinecke (Hg.) unter Mitarbeit von Gerhard Allroggen: Nachtstücke.Klein Zaches genannt Zinnober. Prinzessin Brambilla. Werke 1816-1820. Bd.3. Frankfurt a. M. 1985, S. 773.
[29] Rupert Gaderer: Poetik der Technik. Elektrizität und Optik bei E.T.A. Hoffmann Freiburg 2009, S. 193.