Ein auswärtiger Taschenbuch-Verleger
Berlin den 7 Jan: 1821.
Ew. WohlGeboren gütiges Schreiben vom 28 Dez〈em〉b〈e〉r v〈origen〉 J〈ahres〉 hat mir ein Herr Wagner (ein sehr artiger Mann, dessen Bekanntschaft mich erfreut hat) eingehändigt und ich beeile mich folgendes in ganz ergebenster Antwort zu erwidern. — Andere litterarische Arbeiten, vorzüglich die Beendigung des Romans: Lebensansichten des Katers Murr, gebieten mir Arbeiten für Taschenbücher bis Ende Mai spätstens zu vollenden; Sie würden daher, sollte ich eine Erzählung für Ihr Taschenbuch liefern, dieselbe binnen dieser Zeit, wahrscheinlich aber schon Ende März erhalten. Rücksichts des Honorars bitte ich aber Ew. WohlGeboren mich ja nicht für eigennützig zu halten, sondern überzeugt zu sein, daß ich mir sonst selbst Schaden zufügen würde, wenn ich auf die geforderten 8 Friedrichsdor p . Druckbogen a 16 S〈eiten〉 bestehen muß. Keiner der übrigen Verleger verweigert mir dieses Honorar und es ist nur das Bestreben Ew. WohlGeboren gefällig zu sein, wenn ich dieses Jahr Ihnen den Vorzug gebe und die geforderten Beiträge anderer, die solche voriges Jahr erhalten, bis künftges Jahr verspare, wie ich es diesmal mit dem Taschenbuch für Liebe und Freundschaft tun müssen.
Einer gütigen baldigen Erklärung sehe ich um so mehr entgegen, als ich in diesem Augenblick meine Arbeiten für die T〈aschen〉B〈ücher〉 beginne und Ew. WohlGeboren vielleicht No 2 zusenden könnte.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. WohlGeboren
ganz ergebenster
Hoffmann.