Ludwig Devrient
⟨12. November 1816.⟩
Da heute der standhafte Prinz nicht gegeben wird, Du daher einen freien Abend hast, so bitte ich Dich an dem heutigen SeraphinenAbend und der Vorlesung meines Märchens Teil zu nehmen
Habe aber die Güte Dich um 6 Uhr einzufinden, wenn kein Hindernis im Wege steht.
Hoffmann
D. 12 novbr 16
⟨Vermutlich Frühjahr 1817.⟩
1. Da es jetzt beinahe 11 Uhr ist vermute ich mit Recht, daß die Katzenjammerschwangere Morgennebel sich verzogen haben werden, so daß ich Dir mit meinen Worten und Bitten deutlich erscheine. —
2. Da sehr heitres Wetter ist, vor dem keine böse Laune aufkommt, glaube ich mit Recht, daß wir beide, die wir seit zweitausend dreihundert und fünf und sechszig Jahren kein gescheutes Wort unter vier Augen geredet haben, heute mit Nutzen zusammen frühstücken könnten.
3. Da Pücklerscher Salat ein gutes Essen und Portwein ein gutes Getränk für Magenschwache Menschen als wir beide sind (ich kacke seit gestern beträchtlich und kann nicht ausgehen) ist, so hoffe ich mit Recht, daß wir nebst geistiger Nahrung auch mit körperlicher uns leidlich stärken könnten.
Also!
Ziehe o Bester! Stiefeln an und eile
zu Deinem treuen
Ecce Signum! 〈Abb. 18〉
Geheimen Archivarius
Lindhorst
⟨18. Oktober 1817.⟩
Vergiß nicht mich heute um halb drei Uhr (ja nicht später) zur deutschen Gesellschaft abzuholen, ich bitte sehr darum. Schicke mir doch gütigst 1. Conteßas Erzählungen 2. Romantische Akkorde! Beide Bücher sind mir abgefordert.
Hoffmann
18 8br 17.
⟨Berlin, wohl Ende November 1819.⟩
Komme sogleich, teuerster Regisseure! zu Schaefer ! — Ganz allein in einem Zimmer sitzen d’Elpons Littwitz und ich bei einem GötterCardinal.
Gehe nicht in die erste sondern in die zweite Türe rechts hinein, so passierst Du keine Gesellschaft sondern findest uns sogleich im entlegeneren Zimmer! —
Hoffmann
⟨9. Januar 1821.⟩
Gar erfreulich würd‘ es mir sein, wenn Du heute Abend , nachdem Du bei L〈utter〉 & W〈egner〉 gegessen bei mir ein Gläschen Punsch einnehmen wolltest den meine Frau sehr amön bereitet.
Du findest d’Elpons und Lüttwitz nicht bei mir, wohl aber bitte ich die gemütlichen Männer Vomsee und Meier mitzubringen sie in meinem Namen höflichst einladend.
Schlag‘ mir ja meine Bitte nicht ab ärgre Dich nicht und bring ein heitres Gemüt mit.
D. 9 Jan: 1821
Dein ergebenster
Hoffm