Georg Reimer
1815-1817
⟨24. November 1815.⟩
So wie mir Hitzig sagt, würden Ew. Wohlgeboren vielleicht geneigt sein ein Bändchen Erzählungen unter dem allgemeinen Titel: Nachtstücke , herausgegeben von dem Verfasser der Fant〈asie〉St〈ücke〉 in Call〈ots〉 Man〈ier,〉 in Verlag zu nehmen, und unter dieser Voraussetzung bin ich so frei Ihnen die erste jener Erzählungen: der Sandmann, zu gütiger Durchsicht mit dem Bemerken zuzusenden, daß die zweite : der Revierjäger, auch bereits vollendet, so wie ein Cyklus von vier kleinen Erzählungen, der den Band schließen sollte, skizziert ist.
Den Band würde ich nach dem Druck, wie er in den Elixieren des Teufels statt findet, auf 24 Druckbogen berechnen, und im Fall Ew. Wohlgeboren das Werkchen in Verlag nehmen wollten, könnte der Druck alsbald beginnen, und würde ich es Ihnen ganz überlassen, in wie fern Sie die jetzi〈gen〉 Nach〈t〉stücke als erstes Bändchen abdrucken, und dann in der Folge es darauf ankommen lassen wollten, in wie fern es rätlich sei noch ein zweites folgen zu lassen. Rücksichts des Honorars hoffe ich mit Ew. WohlGeboren mich sehr leicht zu einigen, da mir Ihre Gesinnungen bekannt sind. Um baldige gütige Antwort bitte ich ganz ergebenst.
Hochachtungsvoll
Ew. WohlGeboren
Berlin. Taubenstraße No 31 zwei Treppen
(Tauben u: Charlottenstraßen Ecke)
D. 24 Novbr: 1815.
ganz ergebenster
Hoffmann
⟨9. Februar 1816.⟩
Ew. Wohlgeboren haben heute früh, als ich noch im Bette lag, zu mir geschickt, wahrscheinlich um sich nach dem Manuskript der Nachtstücke erkundigen zu lassen, und ich muß recht sehr bitten es gütigst zu entschuldigen, daß ich nicht schon längst selbst mit Ew. WohlGeboren darüber gesprochen habe. Bloß Dienstgeschäfte, vorzüglich aber, daß ich außer der Oper Undine noch eine andere Komposition für das Theater schnell vollenden mußte, haben die Bearbeitung der Nachtstücke verzögert, jetzt aber arbeite ich schon seit etlichen Tagen unausgesetzt daran, so daß ich den Revierjäger in ein Paar Tagen, die beiden übrigen Erzählungen, die schon längst entworfen sind und nur der Feile bedürfen, bis zum Ende dieses Monats bestimmt abliefern werde. Sehr lieb würde es mir sein, wenn die Korrektur in Leipzig meinem Freunde dem Doktor Adolph Wagner übertragen werden könnte.
Hochachtungsvoll
Ew. WohlGeboren
Berlin
Den 9 Febr: 1816
ganz ergebenster
Hoffmann
⟨21. Juli 1816.⟩
Ew. WohlGeboren müssen mich mit vollem Recht für den unzuverlässigsten Menschen halten und es drückt mich nicht wenig, daß ich bis jetzt nicht meiner Pflicht nachgekommen bin. Allein Fremd Hitzig kann es bezeugen, wie seit drei Monaten ein ungewöhnlicher Andrang von zeitraubender und Geist anstrengender Arbeit es mir unmöglich gemacht hat an etwas anderes zu denken. Von Woche zu Woche hoffte ich die längst im Innern ganz fertige Erzählung: das Sanktus, vollenden und Ew. WohlGeboren persönlich bringen zu können, mit leeren Händen mocht ich nun durchaus nicht kommen und nur dieses ist der Grund warum ich Ew. WohlGeb. nicht meine Aufwartung gemacht habe. — Jetzt kann ich endlich die Akten auf einige Tage bei Seite schieben und werde höchst wahrscheinlich noch in dieser Woche Ew. WohlGeb. die Erzählung bringen.
Recht dringend bitte ich meine freilich arge Verzögerung nicht einer leichtsinnigen Indolenz sondern meinen leidigen Geschäfts Verhältnissen zuzuschreiben und habe die Ehre mit ausgezeichneter Hochachtung zu sein
Ew. WohlGeboren
ganz ergebenster
Hoffmann
Berlin
D. 21 Jul: 1816
⟨2. September 1816.⟩
Ew. WohlGeboren erhalten in der Anlage den Anfang der letzten Erzählung und bis Donnerstag oder Donnerstag selbst den Schluß ganz bestimmt da ich mich wenigstens Morgen und übermorgen von Arbeit frei erhalte
Hoffm
2 7br 16
⟨14. November 1816.⟩
So eben bin ich mit den Vignetten beschäftigt, die Sie Morgen fix und fertig erhalten, damit, wenn, wie Freund Hitzig meint, es noch möglich sein sollte das Werkchen wenigstens für und Rücksichts Berlin erscheinen zu lassen, meiner Seits Alles geschehen ist. Um aber das mir etwas entfallene Costum des kleinen Puppedenzke und des Schalks von Brabant nachzusehen bitte ich mir das Fouquésche Märchen, oder wenigstens nur den Passus wo Puppedenzke, Fritz und der Schalk von Brabant auf das weiße Roß steigen gütigst zuzusenden.
Hoffmnn
14 Novbr 16
⟨16. November 1816.⟩
Anliegend übersende ich Ihnen, WertGeschätztester Freund! die fertig gewordenen Anfangs und SchlußVignetten so wie die Manuskripte meines und des Fouquéschen Märchens. — Ich glaube daß die leichte AquatintaManier die beste zu jenen kleinen Bilderchen sein wird. So viel möglich, habe ich immer den Titel genau in der Vignette, so wie das Resultat in der SchlußArabeske bezeichnen wollen! —
Schon seit mehreren Tagen bin ich sehr unwohl und vorzüglich heute in einem fortdauernden febrilischen Zustande, dies bringt mich um das so sehr gewünschte Vergnügen Sie heute Abend zu sehen. —
Sollte es wohl möglich sein den Berliner Kindern das Büchelchen noch zu Weihnachten einzubescheren?
Hochachtungsvoll
der Ihrigste
Hoffmann
D. 16 Novbr: 1816
Der Titel jedes Märchens wird wohl so, wie ich angegeben, über der Vignette gestochen werden können
⟨2. September 1817.⟩
Indem ich Ihnen verehrtester Freund! für die gütge Übersendung der 10 Friedrichsd’or herzlich danke, bitte ich nochmals mein Andrängen blos dem mißlichen Augenblick zuzuschreiben. —
Fouqué kommt heute auf einen Tag her um so leichter kann ich also ihm es auf die Seele binden daß er so wie ich das Märchen bis zum 15 t 7br: liefert. Das meinige ist in 8 Tagen fertig. Die Vignetten werde ich, wenn Sie es mir gütigst zutrauen wollen selbst zeichnen.
Hochachtungsvoll
D. 2 7br: 17.
Ihr ergebenst〈er〉
Hoffm
⟨27. September 1817.⟩
Sie erhalten, Verehrtester Freund in der Anlage den ersten Bogen meines Märchens, damit der Druck begonnen werden kann. Da ich nun endlich mich so herausgearbeitet habe, daß ich wenigstens acht Tage hindurch meine Zeit der Schriftstellerei widmen kann, so werden die übrigen Bogen so rasch folgen, daß der Druck nicht einen Augenblick liegen bleiben soll. Contessa schickt auch sein Märchen nächstens und hat mir vorläufig die Idee zur Vignette mitgeteilt. Gleiches erwarte ich von Fouqué, so daß ich auch in künftiger Woche die Zeichnungen zu den Vignetten zu liefern im stande sein werde. Ich glaube wohl daß die Kindermärchen noch zeitig genug fertig sein werden können; sollte es aber doch schon unglücklicher Weise zu spät sein, so bitte ich recht sehr mich doch gleich davon zu benachrichtigen. Auf das angelegentlichste empfehle ich mich Ihrer Freundschaft und Güte —
Hoffmann
D. 27 7br: 17
⟨11. November 1817.⟩
Ihrem gütigen Versprechen gemäß, Verehrtester Freund! bitte ich Sie mir eine kleine Summe auf Abschlag des für die Kindermärchen zu erhaltenden Honorars gütigst zu senden. Quittung sende ich nach, da ich nicht weiß, wie viel Sie mir zahlen wollen.
Hochachtungsvoll
Ihr ergebenster
Hoffmann
D. 11 novbr 17.
⟨28. November 1817.⟩
Für die gütige Übersendung der Nachtstücke 2 t Teil danke ich Ihnen, verehrtester Freund! auf das verbindlichste — indessen hab‘ ich noch eine Bitte. — Könnte ich wohl durch Ihre Güte noch zwei Exemplare vom ersten Teil, und wo möglich eins davon auf VelinPapier erhalten? —
Eben so bitte ich mir gütigst so wie voriges Jahr noch zehn Exemplare der Märchen (zwei hab‘ ich schon erhalten) zu senden, damit ich Fouqué vier, Contessa ebenfalls vier geben und vier für mich behalten kann. —
Sollt‘ es Ihnen auch genehm sein mir in diesen Tagen den Überrest des Honorars zu senden damit ich F〈ouqué〉 und C〈ontessa〉 befriedigen kann, so würden Sie mich ganz außerordentlich verbinden.
Berlin
D. 28 Novbr 17.
Ihr ergebenster
Hoffmann
⟨8. Dezember 1817.⟩
Ihr〈er〉 mir gütigst gegebenen Erlaubnis gemäß bitte ich um die noch rest〈ierenden〉 4 Fried〈ichs〉d’or indem ich Quittung über die ganze erhaltene Summe beilege. Auch würden Sie, teuerster Freund! mich ungemein verbinden, wenn Sie so gütig wären mir die noch übrigen Aushängebogen X, Y, Z Aa gütigst zu senden.
Mich angelegentlichst empfehlend
Hoffm
D. 8 Dzbr 17.
1818/19
⟨17. Februar 1818.⟩
Verzeihen Sie nur, mein hochgeschätztester Freund, daß ich nicht früher auf Ihr neuliches gütiges Schreiben antwortete. Es hat aber daran gelegen, daß mir bis jetzt noch kein vernünftiger Titel für meinen Kunstroman eingefallen ist. Ich wollte ihn erst: Künstlerleben nennen, das ist aber gemein und abgedroschen und es kommt mir gewiß noch ein besserer Titel zu Sinn, den ich Ihnen dann gleich anzeigen werde.
Sehr gern gehe ich auf Ihren gütigen Vorschlag wegen des Abdrucks meiner Erzählungen ein und wäre schon jetzt Vorrat zu einem artigen Bändchen da nehmlich
1) Der Dichter und der Musiker (fünf Jahre alter Aufsatz aus der Mus〈ikalischen〉 Zeitung)
2) Die Fermate (T〈aschenbuch〉 für Frauen)
3) Der Artushof (Urania)
4) Fragment aus dem Leben dreier Freunde (Wintergarten).
Zu diesen Erzählungen würde ich zwei neue hinzufügen um das halbe Dutzend voll zu machen. Erlauben Sie indessen eine Frage deren Entscheidung ich Ihnen gänzlich überlasse so Wie Sie glauben, daß das Buch besser geht. Ist es geratener die Sachen unter dem simplen Titel: Erzählungen gehn zu lassen oder eine Einkleidung zu wählen nach Art des Tiekschen Phantasus?
Den Hermanfried haben Sie doch erhalten?
Wahrscheinlich sind Sie auch heute bei Rust welcher dreitausend Personen männlichen Geschlechts zum Tee eingeladen hat. Das wäre mir lieb, da könnten wir denn noch ein Wörtlein über jene Angelegenheit sprechen.
Ihrer Freundschaft und gütigem Wohlwollen mich angelegentlichst empfehlend
Hoffmann
D. 17 t Feb 18
⟨24. Februar 1818.⟩
Jetzt, verehrtester Freund bin ich über die Taufnamen der ans Licht der Welt zu befördernden Kindlein einig. Der Kunstroman soll heißen:
Die Meister des Gesanges.
Ein Roman für Freunde der Tonkunst (?)
Herausgegeben
von
E. T. A. Hoffmann.
Das zweite bewußte
Die SeraphinenBrüder.
Gesammelte Erzählungen und Mährchen
Herausgegeben
von
E. T. A. Hoffmann
Jedoch nehme ich mit Freuden andere Vorschläge an. Z. B.
1) Meinen Sie daß der Zusatz bei No 1, vielleicht gar zu individuell ist und wirkt?
2) Soll ich mich gerade zu nennen oder Verf〈asser〉 der F〈antasie〉St〈ücke〉 in C〈allots〉 Manier?
Letzteres kommt mir aber der ewigen Wiederholung wegen ein klein wenig kindisch vor und ist mein Name doch wohl schon bekannt.
Mich Ihrer Güte und Freundschaft hochachtungsvoll empfehlend!
Hoffmann
D. 24 Febr 18
⟨24. Juni 1818.⟩
Recht sehr danke ich Ihnen, Verehrtester Freund! für die gütige Übersendung der 75 Konv 〈 entionstaler 〉, die mich aus gar arger Verlegenheit reißen und bitte dies Billettlein statt Quittung gütigst anzunehmen!
Hochachtungsvoll
Hoffmann
D. 24 Jun 18
⟨30. November 1818.⟩
Mit der Bitte die Zögerung zu verzeihen, schicke ich Ihnen, verehrtester Freund! wieder mehrere Bogen Manuskript. So wie ich nur etwas Luft bekomme, beginne ich gleich den zweiten Teil und das wird wohl in 8 bis 10 Tagen geschehen. Pag 176 ist des Buchs: Karls Versuche gedacht, wollten Sie wohl in einer Note gefälligst bemerken, wo und wann es herausgekommen.
Szymanski plagt mich, daß ich aus den Serapions Brüdern etwas in seinen »Freimüthigen« einrücken lassen soll. Ich habe mich hinter Sie zurückgezogen. — Was könnte denn eingerückt werden? — Allenfalls der Passus vom heil〈igen〉 Serapion! — bestimmen Sie darüber, ich überlasse es Ihnen ganz — Mitarbeiten an dem »Freimüthigen« werde ich übrigens unter keiner Bedingung. — Ihrer gütigen Meinung und Entscheidung überlasse ich es ferner ganz, ob Sie vielleicht es rätlich finden auch meine beiden Märchen, den Nußknacker
und das fremde Kind in die Serapions Brüder aufzunehmen?
Hochachtungsvoll mich Ihrer Freundschaft und Güte empfehlend
Hoffmann
d. 30. novbr 18
⟨21. Dezember 1818.⟩
Herzlichen Dank für die gütigst übersandten 50 rth. — Beinahe acht Tage habe ich an einem sehr heftigen Katharal-Fieber krank gelegen und nur dies hat mich an der Arbeit verhindert. Aber noch in dieser Woche erhalten Sie den Schluß des ersten Bandes und wo möglich die Einleitung des zweiten.
Mich auf das hochachtungsvollste Ihrem gütigen Wohlwollen empfehlend
Hoffm
21 Dezbr 18
⟨22. Januar 1819.⟩
Sie waren nicht so gütig, Verehrtester Freund! auf meine neuliche Bitte wegen der mir gütigst zugesagten 50 rth zu antworten. Dies setzt mich heute in nicht geringe Verlegenheit und nötigt mich dieselbe zu wiederholen, welches Sie mir gütigst verzeihen wollen!
Mich Ihrer Freundschaft empfehlend!
Hoffmann
D. 22 Jan 19.
⟨11. März 1819.⟩
Könnten Sie, Verehrtester Freund! wohl Ihrem kranken Autor mit etwa 50 rth Cour 〈 ant 〉 unter die Arme greifen?
Dringendst bitte ich, ob und wenn meine Bitte erfüllt werden kann, mir morgen früh bis 9 Uhr Nachricht zu geben.
— Gestern hab‘ ich Blut gelassen (»Blut ist geflossen Gordon!«) und befinde mich darnach viel besser, vorzüglich im Kopfe freier, so daß ich heute mit ungewöhnlicher Leichtigkeit arbeite.
Wo könnte ich wohl das Wiener Zeitblatt für Kunst, Mode und Litteratur zu sehen bekommen? ich bin gestern zum Mitarbeiter mit 8 # Gold pr: Bogen Honorar aufgefordert worden, und möchte doch wissen, ob der Antrag dem Druck gemäß plausibel ist. Die Eleg〈ante〉 Zeit〈ung〉 zahlt 6 Friedr〈ichs〉d’or. —
Halten Sie, Verehrtester! wohl den Schicksalsstrumpf bei der Hand?
Mich herzlichst Ihrer Güte und Freundschaft empfehlend
Hoffmann
d. 11 März 19
⟨25. Dezember 1819.⟩
In der Überzeugung, daß Sie als der gütigste Verleger Ihren Autor nicht in Verlegenheit geraten lassen werden bitte ich Sie recht sehr, wenn es nur irgend möglich ist mir bis zum 3. oder 4. Januar mit 20 Friedrichsd’or unter die Arme zu greifen. Die jetzige Zeit ist an der verdrießlichsten Arbeit überreich aber an Einnahmen bettelarm!
Ich empfehle mich auf das angelegentlichste Ihrer Freundschaft
Hoffmann
25 Dezbr 19
1820/21
⟨6. Juni 1820.⟩
Anliegend die rektifizierte Brautwahl! —
Könnte ich, Verehrtester Freund wohl jetzt die versprochene Remesse, die mir sehr Not tut erhalten? —
Bitte um gütige Antwort! — Überbringerin ist eine sichre treue Person!
Mich Ihrer Güte und Freundschaft gehorsamst empfehlend
Hoffm
6 Jun 20
⟨6. September 1820.⟩
Ein Paar Tage ließ ich es deshalb anstehen Ihnen Verehrtester Freund! zu antworten, weil ich erst ein sehr verdrießliches Geschäft, das mir bis jetzt alle Muße und was noch schlimmer ist, alle Laune zum schriftstellern raubte, endigen und dann mit Bestimmtheit mich über die Serap〈ions〉Br〈üder〉 erklären wollte. Jetzt ist jenes Geschäft (Sie erraten von welchem Geschäft die Rede) wirklich beendigt, ich habe gestern den letzten Aktenbündel zusammengeschnürt und werde nun mit neuer Lust ununterbrochen an den Serap〈ions〉Brüdern fortarbeiten. Der vierte Band wird außer den beiden schon abgedruckten Erzählungen: Salvator Rosa oder vielmehr Signor Formica und »der Zusammenhang der Dinge« (die Wiener Preiserzählung) aus lauter Neuigkeiten bestehen. Den dritten Band schließe ich in diesen Tagen auch mit einem funkelnagelneuen Märlein, so daß er wohl auch 38 Bogen stark ausfallen wird.
Dabei nehme ich aber mir Ihre mir so oft tätig bewiesene Freundschaft und Güte in Anspruch, und bitte mir so bald es sein kann neues Öl auf die trockne SchriftstellerLampe zu gießen. d. h. mir gütigst 20 Fr〈iedrichs〉dor die ich gar nötig brauche zu senden. Gewiß werden Sie meine Bitte nicht abschlagen.
Hochachtungsvoll
Berlin
D. 6 7br: 1820
Ihr treuergebenster
Hoffmann
⟨11. September 1820.⟩
In diesem Augenblick arbeite ich fleißig und Sie können, verehrtester Freund! sicher darauf rechnen, daß in dieser Woche der dritte Teil beendigt wird. So sehr läßt sich denn doch nicht die Sache übers Knie brechen, da ich um Alles in der Welt nicht wollte daß Tom .
III den ersten nachstünde.
Dies auf die heutige Erinnerung und bitte ich mich lieb zu behalten
Hoffm
d. 11 7br: 20
⟨11. November 1820.⟩
In diesem Augenblick endige ich die Einleitung zum vierten Bande der SerapionsBrüder und da gleich hinterher Signor Formica folgt, so sind 12 bis 13 Bogen zum Abdruck parat. Morgen Vormittag schicke ich Ihnen, Verehrtester Freund, Manuskript und Taschenbuch — Fest überzeugt bin ich, daß ich keine Fehlbitte tue wenn ich Sie recht dringend ersuche mir mit 50 rth unter die Arme zu greifen, gewiß werden Sie diese Kleinigkeit Ihrem eben bedrängten Autor nicht abschlagen. Recht sehr bitte ich mir zu sagen, wann ich das Geld erhalten kann und ob Sie gütigst zu mir schicken wollen oder ob ich zu Ihnen schicken soll. Beidenfalls erfolgt oben gedachtes Manuskript.
Hochachtungsvoll
Ihr ergebenster
Hoffm
D. 11 Novembr. 1820
⟨13. November 1820.⟩
Versprochener Maßen sende ich Ihnen, Verehrtester Freund die Einleitung nebst dem Taschenbuch worin Signor Formika befindlich und wiederhole auf das dringendste meine ergebenste Bitte indem ich mich Ihrer Güte und Freundschaft empfehle
Hoffmann
13 9br: 1820
⟨2. Januar 1821.⟩
Sie wissen, Verehrtester Freund! gewiß nicht, daß ich schon seit drei Wochen recht krank und erst jetzt aus dem Bette wieder erstanden bin, vielleicht wären Sie sonst vorübergehend einmal bei mir freundlich eingesprochen. Die Krankheit hat mich wieder sehr in meinem Tun und Treiben gehemmt, demunerachtet schreitet aber der vierte Teil der Serap〈ions〉Brüder unaufhaltsam fort und wird, so Gott will, der interessanteste werden, da er nur zwei schon gedruckte Erzählungen, wovon die eine (im Wiener Zeitblatt abgedruckt) uns ziemlich unbekannt geblieben ist, sonst aber lauter Neues enthält. —
Das Neujahr hat mich so viel Geld gekostet, daß ich schier in Verlegenheit gerate, welches mich nötigt Sie, Verehrtester Freund, recht herzlich zu bitten mir den Rest des Honorars für den vierten Teil (50 rth Cour〈ant〉 habe ich erhalten) der gerade so stark wie die vorigen wird, gütigst so bald es nur sein kann, zahlen zu wollen. Um so weniger glaube ich eine Fehlbitte zu tun als ich andere litterarische Arbeiten (bestellte Erzählungen für T〈aschen〉B〈ücher〉) die mir gleich honoriert werden, bei Seite geschoben um mit
Ernst, Fleiß und Ruhe den Schlußstein Ihres Buchs zu bearbeiten.
Um gütige Antwrort, wenn Sie meinen Wunsch zu befriedigen geneigt sind, bitte ich recht dringend.
Ihr innig ergebener
Hoffmann
D. 2 Jan: 1821 Noch eine Bitte! — ein Buch wie der Komet, muß man wohl besitzen. Wollen Sie mir gütigst ein Exemplar senden und auf das Honorar anrechnen?
⟨10. Februar 1821.⟩.
Ich bin in tausend Sorgen, daß Ihnen, verehrtester Freund! mein vorgestriges Billett in welchem ich dringendst bat mir Ihrem gütigen Versprechen gemäß den Rest des Honorars oder wenigstens 50 rth Cour〈ant〉 zukommen zu lassen, nicht abgegeben worden ist, da ich mit keiner Antwort versehen worden bin. Ganz außerordentlich würden Sie mich verbinden wenn Sie die Güte hätten mir, da ich in diesem Augenblick einer Zahlung halber in Verlegenheit bin, durch Überbringerin meinen Wunsch erfüllend mir das Gebetene zu senden.
Mich Ihrer Freundschaft und Güte empfehlend
Hoffmann
D. 10 Febr: 1821.