Ferdinand Freiherr von Biedenfeld
Berlin den 10 September 1821.
HochGeborner Herr Baron! Erst in diesem Augenblick erhalte ich Ihr für mich so sehr schmeichelhaftes Schreiben vom 14 Julius d〈es〉 J〈ahres〉 und bin erfreut, daß ich auch Hinsichts des Bildnisses längst mein gegebenes Versprechen zu erfüllen im Stande gewesen bin.
Sehr gern würde ich auch für den dritten Band eine kleine Erzählung liefern, jedoch ist mir die Ablieferung des Manuskripts bis zum 12 t Oktober deshalb unmöglich, weil ich jetzt mit dem zweiten Bande der Lebensansichten des Katers Murr beschäftigt bin, der schon im November herauskommen soll.
Nur bis zum Ende November könnte ich eine höchstens vier Bogen starke Erzählung liefern und bitte ich, HochGeborner Herr Baron! mich davon gefälligst in Kenntnis setzen zu wollen, ob zu dieser Zeit vielleicht noch von meinem Manuskript Gebrauch gemacht werden könnte?
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
HochGeborner Herr Baron
Ihr ganz ergebenster
E. T. A. Hoffmann.
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