Redaktion der „Urania“
〈12. Januar 1815.〉
Die Veränderung meiner Verhältnisse und meines Aufenthalts ist Schuld daran, daß ich das Schreiben E〈iner〉 Verehrten Redaktion der Urania vom 14 t Dezbr: erst vorgestern am 10 Jan: d. J. erhalten. Der Vorschlag an dem geschätzten Taschenbuch Urania mitzuarbeiten ist mir ein schmeichelhafter Beweis des günstigen Vorurteils welches E. HochVerehrte Redaktion für meine schriftstellerische〈n〉 Arbeiten hegt, ich werde mich bemühen diese gute Meinung auf jede Weise mir zu erhalten. Unter der Voraussetzung, daß E. HochVerehrte Redaktion mir dieselbe〈n〉 Bedingungen wie den andern Mitarbeitern bewilligen wird frage ich nur an: welchen Umfang der von mir zu liefernde Beitrag haben könnte und wenn spätstens das Manuskript abgesendet werden müßte.
Es ist mir eine kleine humoristische Erzählung aufgegangen, die in das Gebiet der Musik herüberspielt, und mir nach der mir bekannten Tendenz der Urania ganz für dies zunächst für Frauen bestimmte Taschenbuch geeignet zu ein scheint.
Nachdem ich von E. Hochverehrten Red: Antwort erhalten würde ich mich über die Sendung dieser Novelle bestimmen können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
E. HochVerehrten Redaktion
Berlin. Französische Straße No 28
Den 12 t Jan: 1815.
ergebenster
Hoffmann
(sonst Musikdirektor, jetzt Königl. Preuß: RegieurungsRat.)
〈6. März 1815.〉
E. Hochverehrten Redaktion sende ich in der Anlage meinem Versprechen gemäß eine Erzählung für die Urania, dringende Dienstgeschäfte hielten mich ab das Manuskript früher fortzuschicken, indessen glaube ich wohl, daß da die Zögerung nur wenige Tage beträgt, ich nichts versäumt haben werde. Sollte indessen es doch schon zu spät sein, so bitte ich nur um gütige schleunige Rücksendung des Manuskripts. — Das gütige Versprechen, mir Rücksichts des Beitrags für die Urania die vorteilhaftesten Bedingungen einzuräumen, so wie meine augenblicklichen Verhältnisse veranlassen mich E. Hochverehrte Redaktion ergebenst zu bitten, mir alsbald das Institutmäßige Honorar für die Erzählung gütigst zu übermachen, und empfehle mich der Fortdauer des mir bezeigten gütigen Wohlwollens.
Hochachtungsvoll
Ein〈er〉
Hochverehrt〈en〉 Redak〈tion〉
ergebenster
Hoffmann
Berlin. Französische Straße No 28
den 6 März 1815.