Neues aus der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft 1/2016
Von Prof. Dr. Bernhard Schemmel, Präsident der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft
Neu in der Bibliothek
Die Bibliothek der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft in der Staatsbibliothek Bamberg wurde von Sponsoren und Stiftungen bereichert. Unter den Objekten befanden sich:
Eine kleine Sammlung illustrierter Ausgaben von Fouqués Undine, die aus Anlass des 200. Jubiläums der Erstaufführung vom 1. Mai bis 1. November 2016 im E.T.A. Hoffmann-Haus unter dem Titel „Fouqué: Undine illustriert“ ausgestellt war.
Ein Mäppchen mit 31 feinen unsignierten Kreidelithographien: Erinnerung an das Riesen-Gebirge, Warmbrunn: Liedl, ca. 1840 [22/L.g.o.391-e(N 70] enthält auch Lokalitäten, die E.T.A. Hoffmann besucht hat (u.a. den Zackenfall); es ist nach dem KVK nirgends sonst nachgewiesen.
Ein seltenes, 32 S. starkes Werk: Klein-Zaches, oder Die 3 goldenen Haare. Phantastisches Zauberspiel in 4 Bildern [Abteilungen] von C. Thalburg, Mit Titelbild [kolorierte Lithographie]. Berlin: Bloch [1868] [22/L.g.o.391-e(N 73] harrt noch des Vergleichs mit E.T.A. Hoffmanns Originaltext.
Historisches Pianoforte
Das E.T.A. Hoffmann-Haus hat seit kurzem ein eigenes Pianoforte, geschaffen von Jakob Pfister um 1810, das fünfte von dem Würzburger Instrumentenbauer erhaltene Tafelklavier. Es wurde finanziert mit Spenden von Stiftungen und Sponsoren, darunter der Oberfrankenstiftung und nahezu 40 Mitgliedern der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Den Grundstock bildete das Preisgeld des E.T.A. Hoffmann-Preises der Stadt Bamberg für Bernhard Schemmel von 2014. Zur Vorstellung am 16. Oktober 2016 unter dem Titel „Ich müsste verzweifeln ohne mein Pianoforte“ spielte in je einer Matinee und einer Soiree die Pianistin Anna Köbrich, der Schauspieler Andreas Ulich trug Texte E.T.A. Hoffmanns, Jean Pauls und Wolfgang Amadeus Mozarts vor. Das Instrument ermöglicht musikalisch-literarische Veranstaltungen im größeren Rahmen als bisher.
Ausstellungen
Nach den Sonderausstellungen „Fouqué: Undine illustriert“ und Romanas Borisovas: „Ostpreußen – die Heimat E.T.A. Hoffmanns. Aquarelle“ macht das E.T.A. Hoffmann-Haus außerhalb der Saison und nach Absprache Illustrationen zu E.T.A. Hoffmanns „Das fremde Kind“ von dem Bamberger Künstler Hans Günter Ludwig zugänglich. Die neue Folge besteht aus insgesamt 16 eindrucksvollen Blättern verschiedener Technik, darunter Scherenschnitt und Aquarell. In Vitrinen ausgelegt sind Vorarbeiten von ersten Bleistift- bis zu fertigen Skizzen und Schnitten. Sie verdeutlichen die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit Hoffmanns Text in einem langen Arbeitsprozess. Liebevoll ausgedachte Details weisen über das einzelne Blatt auch auf den Erzählzusammenhang hin, fungieren gewissermaßen als Anspielungen. Zur Vernissage am 12. November 2016 trug der Schauspieler Andreas Ulich ausdrucks- und kenntnisreich die Texte E.T.A. Hoffmanns vor und interpretierte feinsinnig-verständnisvoll die Gedanken des Künstlers.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!