Rückblick: E.T.A. Hoffmann beim 30. Internationalen Filmhistorischen Kongress in Hamburg

Beim 30. Internationalen Filmhistorischen Kongress („Zwischen Revolution und Restauration. Kultur und Politik 1789–1848 im Spiegel des Films“) tauschten sich vom 23.–25. November in Hamburg Forschende über filmische Bearbeitungen literarischer Werke aus, die im Kern die Umbrüche zwischen der Französischen Revolution und der gescheiterten Revolution von 1848 verhandeln. Dass E.T.A. Hoffmann als Vertreter der Romantik in diesem Kontext nicht fehlen durfte, versteht sich von selbst. Drei Vorträge beschäftigten sich deshalb auch mit Verfilmungen von Werken Hoffmanns und immerhin vier der zahlreichen Verfilmungen wurden im Rahmen des cinefests 2017 im Kino Metropolis gezeigt:

  • Der Filmwissenschaftler und Leiter der Rowohlt Agentur für Medienrechte Michael Töteberg stellte den Neuen Deutschen Film ins Zentrum seiner Ausführungen und zog unter anderem den 1968/69 von Edgar Reitz gedrehten Film „Cardillac“ als Beispiel heran. Diese Verfilmung von Hoffmanns Novelle „Das Fräulein von Scuderi“ (1819) siedelt den Stoff in der 1968er Gegenwart an und ist in Tötebergs Augen ein Beispiel für Literaturverfilmungen, die nicht zuletzt deshalb zustande kamen, weil klassische Stoffe dem Profil der neu begründeten Filmförderung entsprachen.
  • Auch bei Anett Werner-Burgmann standen Klassikerverfilmungen im Zentrum, allerdings diejenigen der DEFA aus den 1970er und 1980er Jahren. In Ralf Kirstens Verfilmung der „Elixiere des Teufels“ (1972/73) als deutsch-tschechoslowakische Produktion offenbart sich die Entstehungszeit nicht nur durch teilweise zeitgenössische Kostüme, sondern auch auf der Ebene der von Synthesizern geprägten Filmmusik. Obwohl der Film damit insbesondere ein jugendliches Publikum ansprechen wollte, fand Kirstens Werk nur wenig Anklang: Die Einflüsse der Nouvelle Vague und der Tschechoslowakischen Neuen Welle ließen einen Film entstehen, der für den Publikumsgeschmack zu intellektuell und zu schwer verständlich war.
  • Der Germanist Günter Dammann fokussierte ebenfalls auf eine DEFA-Verfilmung und skizzierte die Textgrundlagen von Eugen Yorks das „Fräulein von Scuderi“ (1955): Die Koproduktion mit der schwedischen Firma Pandora – die von westdeutschen Filmschaffenden zum Zwecke der Kooperation mit DDR-Filmern gegründet worden war – bezieht sich mindestens so sehr auf die 1847 erschienene Dramatisierung der Novelle durch Otto Ludwig wie auf den eigentlichen Text Hoffmanns.

Im Kino konnten die TeilnehmerInnen des Kongresses dann neben dem Film von Eugen York auch den frühen unter der Regie Richard Oswalds entstandenen Autorenfilm „Hoffmanns Erzählungen“ (1916) sowie zwei weitere Verfilmungen vom „Fräulein von Scuderi“ kennenlernen: Den Stummfilm „Juwelen“, der 1929 von Hans Brückner gedreht wurde, und den bereits erwähnten „Cardillac“ von Edgar Reitz. Während der bei seinem Erscheinen gefeierte Stummfilm „Hoffmanns Erzählungen“ in seiner technischen Konventionalität den Stand des deutschen Kinos um 1916 repräsentiert, verlegt „Juwelen“ die Handlung der Hoffmannschen Novelle in das Wien der damaligen Gegenwart und präsentiert einen der letzten Krimis als Stummfilm. Nicht zuletzt wegen des 1930 folgenden Umbruchs zum Tonfilm erhielt „Juwelen“ nur wenig Aufmerksamkeit. Heute sind leider nur noch etwa zwei Drittel des Films erhalten.

Schon diese kleine Filmauswahl zeigt, dass die Wirkung E.T.A. Hoffmanns auf den Film kaum zu überschätzen ist und nach wie vor reges Interesse der Forschung weckt. Weitere Informationen finden Sie im Katalog des Hamburger Kongresses, der neben einer großen Auswahlfilmographie zum Kongressthema auch informative Kurzeinführungen oder zeitgenössische Kritiken zu allen beim cinefest gezeigten Filmen bereithält.

Risse im Licht? Silvestertagung zu Hoffmanns Kater Murr auf Schloss Neuhardenberg

Veranstaltungshinweis:

Risse im Licht?
E.T.A. Hoffmann: Lebens-Ansichten des Kater Murr
Silvestertagung
Schloss Neuhardenberg
30.12.2017–01.01.2108

 

Haben Sie Silvester schon mal auf einer Tagung verbracht? Was zunächst ungewöhnlich klingt, verspricht eine abwechslungsreiche und festliche Veranstaltung zu werden. Hier einige Passagen aus der Ankündigung:

In einer bis ins Detail durchgestalteten Abfolge von Konzerten, Schauspielsequenzen, Fachvorträgen und Diskussionen sind die Tagungsgäste eingeladen, sich Hoffmanns „Lebensansichten“ in Stationen anzunähern, wobei persönliche Begegnungen mit Kater Murr, der sich elegant durch die Tagung hindurchschleichen wird, im Schlosspark, im weitläufigen Areal der Anlage und im Schloss selbst nicht ausgeschlossen werden können…
Ein Jahresabschlusskonzert, ein festliches Silvester-Menü und eine musikalisch beschwingte Silvesterfeier – wir freuen uns, auch 2017 wieder auf Schloss Neuhardenberg zu Gast zu sein!

 

Anmeldeschluss: 15. Dezember 2017
Tagungsleitung: Burkhard v. Puttkamer, Zwischenakt Berlin
Alle Informationen: www.zwischenakt.de

Programm
Anmeldekarte

Nussknacker und Mausekönig: Ausstellung im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf 26.11.-18.02.

Veranstaltungshinweis:

Nussknacker und Mausekönig. Illustrationen von Sabine Friedrichson

Eine winterliche Familienausstellung.

Zweihundert Jahre nach dem Erscheinen des Weihnachtsmärchens „Nussknacker und Mausekönig“ von E. T. A. Hoffmann präsentiert das Heinrich-Heine-Institut die von der Kuratorin Inge Sauer ausgerichtete Ausstellung mit den Originalen der vielfach preisgekrönten Illustratorin Sabine Friedrichson. 2015 wurde ihr der Deutsche Jugendliteraturpreis für ihr Lebenswerk verliehen.
Der „Nussknacker“ ist einer der berühmtesten Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Die in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin geplante Ausstellung zeigt die kostbaren Originale, Skizzen und Vorarbeiten, dazu Objekte aus der Hoffmann-Zeit, die Sabine Friedrichson als Vorlagen nutzt. Spielzeuge, ein Papiertheater, Bilderbücher und gemütliche Leseecken für Kinder laden ein zu einem stimmungsvollen winterlichen Treffpunkt.

Aus der Staatsbibliothek zu Berlin sind Bücher mit Illustrationen berühmter Zeichner aus 200 Jahren zu sehen.

 

Weitere Informationen

Festveranstaltung mit Ingo Schulze zum E.T.A. Hoffmann Portal am 12.12.

Seit Dezember 2016 ist das E.T.A. Hoffmann Portal in einer Betaversion online – Zeit, es endlich in die Vollversion umzuwandeln! Dieses Ereignis feiern wir am 12. Dezember 2017 um 17.30 Uhr in einer Festveranstaltung.

Sie sind herzlich eingeladen!

Zur Anmeldung

 

12. Dezember 2017
Beginn: 17.30 Uhr
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Otto-Braun-Saal
Potsdamer Straße 33
10785 Berlin

 

Programm

Grußworte
Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin
Bettina Wagner, Direktorin der Staatsbibliothek Bamberg
Jörg Petzel, Vizepräsident der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft

Das neue Webportal zur Künstlerpersönlichkeit E.T.A. Hoffmann ist ein facettenreiches Angebot für Forschung, Lehre und Bildung. Hierin werden die Sammlungen der Staatsbibliotheken Berlin und Bamberg sowie weiterer Einrichtungen virtuell zusammengeführt – dazu gehören beispielsweise illustrierte Buchausgaben, Autographe und juristische Akten, aber auch Buchobjekte und Gemälde. Mit der datenbankübergreifenden Suche können Fachliteratur und Quellenmaterialien von und zu Hoffmann ortsunabhängig recherchiert werden. Zudem ist das Portal eine zentrale Plattform für Fakten und Informationen rund um den Künstler und sein Umfeld, die durch interaktive Elemente und Datenvisualisierungen neue Zusammenhänge sichtbar macht.

In einer Kurzpräsentation stellen Ursula Jäcker und Christina Schmitz die wesentlichen Funktionen des Portals vor, weisen auf besondere Highlights hin und berichten über den aktuellen Stand des Projekts und Planungen für die weitere Entwicklung.


Ursula Jäcker und Christina Schmitz, Projektleitung

In ihrem Kurzvortrag unternimmt Prof. Dr. Claudia Liebrand einen kleinen Streifzug durch die relevantesten Publikationen der letzten Jahre zu E.T.A. Hoffmann. Claudia Liebrand ist Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Medientheorie an der Universität zu Köln. Gemeinsam mit Hartmut Steinecke, Harald Neumeyer und Kaltërina Latifi gibt sie das E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch heraus.


Claudia Liebrand, Herausgeberin des E.T.A. Hoffmann-Jahrbuchs (Universität Köln)

Das Edieren von Texten – historischer, aber auch literatur- und sprachwissenschaftlicher Quellen und Dokumente – zählt zum „Kerngeschäft“ verschiedener geisteswissenschaftlicher Disziplinen. Im Zuge der Digitalen Transformation hat es einen grundlegenden Wandel erfahren: Quellen – Faksimiles, aber auch Lesefassungen und verschiedene Textstufen – können heute digital erschlossen, online verfügbar und interaktiv nutzbar gemacht werden. Dabei werden wir Rezipienten zunehmend von „LeserInnen“ zu „NutzerInnen“. Der Kurzvortrag erläutert an verschiedenen ausgewählten Beispielen, Portalen und Funktionen das Potential solcher digitalen Editionen und wirft einen Blick auf die Herausforderungen und Perspektiven, die uns die vielberufenen „Digital Humanities“ heute eröffnen.

Sibylle Söring studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Als Projektmitarbeiterin und Koordinatorin im Forschungsverbund TextGrid war sie an der Schaffung einer virtuellen Forschungsumgebung für Geistes- und Kulturwissenschaften beteiligt. Zudem betreute sie digitale Editionsprojekte zu Theodor Fontanes Notizheften und zu Johann Friedrich Blumenbach. Derzeit arbeitet sie am Center für Digitale Systeme der FU Berlin am Aufbau einer Digital-Humanities-Infrastruktur.

Sibylle Söring / Copyright: Jasper Ian Bray


Sibylle Söring (Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin)

 

Musik:
Eine Auswahl aus den ‚Duettini italiani‘ (WV 67) von E.T.A. Hoffmann
Susanne Henschel (Violine), Jorma Lünenbürger (Cello), Maximilian Kleinert (Piano)


Lesung und Gespräch mit dem Autor Ingo Schulze über E.T.A. Hoffmann

 

Kleiner Empfang
Weinhandlung Lutter & Wegner

 

Rahmenprogramm

Büchertisch der Nicolai’schen Buchhandlung

Kleine Ausstellung ausgewählter Hoffmanniana

PC-Stationen zum Stöbern im E.T.A. Hoffmann Portal

 

Das E.T.A. Hoffmann Portal ist ein Dienst der Staatsbibliothek zu Berlin in Zusammenarbeit mit:

 

E.T.A. Hoffmann beim 30. Internationalen Filmhistorischen Kongress: 23.-25.11. in Hamburg

Bildinformationen: Plakat „Das Fräulein von Scuderi“ (DDR/SE 1954/55, Eugen York) Quelle: Bundesarchiv (BArch PLAK 105_10143) / Filmszene „Das Fräulein von Scuderi“ (DDR/SE 1954/55, Eugen York) Quelle: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin ©DEFA-Stiftung/Eduard Neufeld.

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Der Internationale Filmhistorische Kongress widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Zwischen Revolution und Restauration. Kultur und Politik 1789–1848 im Spiegel des Films.“ Er findet im Rahmen des Internationalen Festivals des deutschen Film-Erbes cinefest vom 23. bis 25. November 2017 in Hamburg statt. Die Vorträge werden sich in einem Schwerpunkt auch mit den Autoren der Romantik beschäftigen, darunter Brentano, Fouqué, Tieck, Shelley, Byron und E.T.A. Hoffmann.

Zwei Beiträge und zwei Filme möchten wir Ihnen ganz besonders ans Herz legen:

  • Michael Töteberg (Hamburg): „Büchner, Kleist, E.T.A. Hoffmann: Unsere Zeitgenossen. Die Aneignung klassischer Literatur durch den Neuen Deutschen Film“ (24.11., Panel 3)
  • Günter Dammann (Hamburg): „Die DEFA wagt sich an einen Autor der Romantik. DAS FRÄULEIN VON SCUDERI (Eugen York, 1955) als Koproduktion DDR/Schweden“ (25.11., Panel 5)
  • Filmvorführung: HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN (D 1916, Richard Oswald), ca. 70 min., Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte (25.11., 17.00 Uhr)
  • Filmvorführung: DAS FRÄULEIN VON SCUDERI (DDR/SE 1954/55, Eugen York), 99 min., Einführung: Günter Dammann (25.11., 18.30 Uhr)

Zum Programm-Flyer

Zur Kongress-Ankündigung

Weitere Informationen und die Anmeldemodalitäten finden Sie auf der Kongress-Webseite von cinefest.

Save the date: Festveranstaltung zum Launch des E.T.A. Hoffmann Portals

 

Seit Dezember 2016 ist das E.T.A. Hoffmann Portal in einer Betaversion online – Zeit, es endlich in die Vollversion umzuwandeln! Dieses Ereignis feiern wir am 12. Dezember 2017 um 17.30 Uhr in einer Festveranstaltung im Haus Potsdamer Straße der Staatsbibliothek zu Berlin – merken Sie sich den Termin schon jetzt vor. In den nächsten Wochen veröffentlichen wir die Einladung mit ausführlichem Programm. Hier vorab schon mal die Highlights:

 

  • Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller Ingo Schulze
  • Kurzvortrag von Prof. Dr. Claudia Liebrand, Herausgeberin des E.T.A. Hoffmann-Jahrbuchs (Universität Köln)
  • Kurzvortrag von Sibylle Söring (Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin)
  • Präsentation des E.T.A. Hoffmann Portals: Neue Inhalte und Funktionselemente, optimierte Usability

Zur Anmeldung

 

Seien Sie gespannt auf das vollständige Programm der Veranstaltung und verkürzen Sie sich doch die Wartezeit, indem Sie noch einmal durch die Betaversion stöbern – auch gibt es immer wieder Neues zu entdecken: Ganz aktuell haben wir zwei neue Forschungbeiträge online gestellt. So ordnet Prof. Dr. Markus Bernauer E.T.A. Hoffmann in die Zeit der Berliner Romantik ein, und Dr. Elke Riemer-Buddecke schreibt in ihrem sechsteiligen Essay zur Illustrationsgeschichte ihr Standardwerk zu den Illustratoren Hoffmanns bis in die Gegenwart fort.

 

E.T.A. Hoffmann-Haus Bamberg: Vorstellung des Portals am 14.09.

Am Donnerstag, 14. September 2017, ist das Projektteam der Staatsbibliothek zu Berlin zu Gast bei den Kooperationspartnern in Bamberg und stellt das E.T.A. Hoffmann Portal mit seinen Funktionalitäten in Hoffmanns ehemaligem Wohnhaus vor. Sie sind herzlich eingeladen!

Vorstellung des E.T.A. Hoffmann Portals
Christina Schmitz und Angela Oehler, Staatsbibliothek zu Berlin

Am Donnerstag, 14. September 2017
Um 19.00 Uhr
E.T.A. Hoffmann-Haus
Schillerplatz 26
96047 Bamberg
Ohne Anmeldung, Eintritt frei.

Veranstalter: Staatsbibliothek Bamberg in Zusammenarbeit mit der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft und dem E.T.A. Hoffmann-Haus

Nur noch wenige Tage: Bibliothekar*in gesucht!

Das Projekt E.T.A. Hoffmann Portal sucht Verstärkung: Bis zum 9. August können Sie sich noch als Bibliothekar*in in der Abteilung Historische Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin bewerben. Im Rahmen unseres Folgeprojekts sollen Sondersammlungsbestände wie Erstausgaben, illustrierte Drucke, Autographen, frühe Forschungsliteratur und Werke, die E.T.A. Hoffmann nachweislich besessen hat, digitalisiert werden. Hinzu kommen in Auswahl Werke, die Hoffmann in seinem Schaffen beeinflusst haben, sowie Werke, die Hoffmanns Motive aufgreifen oder ganz grundsätzlich durch Hoffmann beeinflusst wurden. Ihr Aufgabengebiet würde die Katalogisierung und Erschließung dieser Materialien umfassen. Hier geht es zur Ausschreibung.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Bamberger Autographe online

Hoffmann digital mit neuen Inhalten und frischem Design

Die virtuelle Galerie Hoffmann digital präsentiert sich in neuer Optik und mit einem starken Zuwachs an spannenden Inhalten: den Bamberger Autographen. Die Sammlung umfasst 39 Briefe von und vier Briefe an E.T.A. Hoffmann, 16 Originalzeichnungen (davon drei auf Briefen), fünf Werkmanuskripte bzw. Teile davon, eine autographe Partitur, zwei Abschriften von musikalischen Werken Hoffmanns, einen Verlagsvertrag, ein Tagebuchfragment, ein Stellengesuch, drei Todesanzeigen für den Kater Murr, drei Widmungen in Büchern und einen Namenszug im Klavierauszug von Mozarts „Don Giovanni“ – dem einzigen erhaltenen Buch aus Hoffmanns Bibliothek. Hinzu kommen eine Quittung von Hoffmanns Frau Maria Thekla Michaelina und ein Eintrag für E.T.A. Hoffmann in der Sterbematrikel der evangelischen Jerusalemgemeinde in Berlin.

Die Staatsbibliothek Bamberg hat ihre Hoffmann-Autographe im Jahr 2016 im Rahmen des Projekts E.T.A. Hoffmann Portal digitalisiert und in Kalliope, der nationalen Datenbank für Nachlässe und Autographe, katalogisiert und erschlossen. Seit Mai 2017 sind die Werke in den digitalen „Bamberger Schätzen“ der Staatsbibliothek Bamberg sowie im E.T.A. Hoffmann Portal frei zugänglich.

Erstmals haben Nutzerinnen und Nutzer nun weltweit die Möglichkeit, die Autographe zu jeder Zeit und von jedem Ort aus im Detail zu studieren. Hoffmann digital bietet zu diesem Zweck einen stufenlosen Deep Zoom, umfassende Metadaten und verschiedene Download-Optionen an. Zudem sind die illustrierten Werke mit einer Thumbnail-Übersicht über alle enthaltenen Illustrationen ausgestattet. Über die Merkfunktion können temporäre Favoritenlisten erstellt und zur Weiterverarbeitung exportiert werden.

Starke Ausweitung der Inhalte bis 2019

Im Rahmen des ebenfalls an der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelten Folgeprojekts „E.T.A. Hoffmann Portal 2“ werden bis Ende 2019 sukzessive weitere digitalisierte Materialien zu E.T.A. Hoffmann in Hoffmann digital zur Verfügung gestellt. Neben der Integration von einzelnen Werken aus externen Einrichtungen liegt der Schwerpunkt des Projekts auf der Digitalisierung von Hoffmann-Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin, darunter mehr als 800 Hoffmanniana aus der Zeit zwischen 1800 und 1920, vergriffene Werke aus dem Zeitraum 1921 bis 1965, und 33 Brief- und Musikautographe sowie etwa 200 Werke, die E.T.A. Hoffmann beeinflusst haben, und circa 600 Werke zur Rezeption Hoffmanns.

Italienisch-deutsches Symposium und Forschungsforum der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft am 1.-2. Juni 2017

E.T.A. Hoffmanns Stadterkundungen und Stadtlandschaften

Italienisch-Deutsches E.T.A. Hoffmann Symposium
sowie
Forschungsforum der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft

 

1. und 2. Juni 2017
Staatsbibliothek zu Berlin
Simón-Bolívar-Saal
Haus Potsdamer Straße 33
10785 Berlin

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung bis zum 25.05.2017 wird gebeten. Weiterlesen