Fantastisch modern. Der E.T.A. Hoffmann-Podcast

Warum sind E.T.A. Hoffmanns über zweihundert Jahre alte Erzählungen gerade heute lesenswert? Welche persönlichen Eindrücke und Erfahrungen verbinden Menschen mit Hoffmanns Texten?

Um darüber mehr zu erfahren, haben wir für Euch das Hör-Format „Fantastisch Modern. Der E.T.A. Hoffmann-Podcast“ entwickelt. Darin spricht der Kurator des E.T.A. Hoffmann-Hauses, Roman Gibhardt, mit ganz unterschiedlichen Menschen über jeweils ein Werk des Dichters und Künstlers und darüber, was es so besonders macht.

In der ersten Folge des Podcasts unterhält sich Roman Gibhardt mit seinem Gast Marta Famula über Hoffmanns Märchen „Der goldene Topf“. Hoffmann nannte seine Erzählung ein „Märchen aus der neuen Zeit“. Marta Famula erläutert uns, was das Märchen und Hoffmanns Hinweis auf die „neue Zeit“ mit uns heute zu tun hat.

In der ersten Folge spricht Roman Gibhardt mit Marta Famula, Leiterin des Bamberger Marionettentheaters, über E.T.A. Hoffmanns Märchen „Der goldene Topf“.

 

 

Neu im Bestand: E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch 32 (2024)

Der 32. Band des E.T.A. Hoffmann-Jahrbuchs versammelt innovative Perspektiven auf Hoffmanns Erzähltexte. Hoffmanns schreibender Kater Murr aus den „Lebens-Ansichten“ wird vor dem Hintergrund der Cultural Animal Studies mit zoologischen und naturhistorischen Diskursen der Zeit um 1800 neu gelesen. Mit Funktionen der Deixis im „Meister Floh“ befasst sich ein weiterer Beitrag unter narratologischer und rezeptionsästhetischer Perspektive und eröffnet so Fragen nach den narrativen Instanzen und der raumzeitlichen Orientierung des Textes. Ein Aufsatz ordnet die vermeintliche Heilung in Hoffmanns Erzählung „Das Sanctus“ in medizinhistorische Kontexte ein und fasst sie in Rekurs auf Foucault’sche Disziplinarmaßnahmen als Normalisierung. Drei Beiträge beschäftigen sich mit den „Fantasiestücken in Callot’s Manier“. So wird die Titelvignette zum ersten Band der Erzählsammlung in den Blick genommen. Für Hoffmanns „Abenteuer der Sylvester-Nacht“ werden Strukturen der Verdopplung herausgearbeitet, während der letzte Beitrag die verschiedenen Quellen für das Vorwort der „Fantasiestücke“ erschließt. Der Gesellschaftsteil dokumentiert Neuigkeiten aus der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.

Das E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch für das Jahr 2024 ist in der Staatsbibliothek zu Berlin (Lesesaal Haus Unter den Linden) unter der Signatur HA 5 Sr 5731-32=70.2024 oder (mit Bibliotheksausweis) online einsehbar.

 

Inhaltsverzeichnis:

Aufsätze

Frederike Middelhoff: Sichtwechsel zum Schwellentier. Neue Ansichten von Hauskatzen in E.T.A. Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr 

Judith Niehaus: Wir sind da! Deiktische Prozeduren in E.T.A. Hoffmanns Meister Floh 

Alina Boy: Stimmgewalt. Heilung und Normalisierung in E.T.A. Hoffmanns Sanctus 

Jörg Petzel und Bernd Hesse: Die isisköpfige Sphinx. E.T.A. Hoffmanns allegorische Titelvignette zu den Fantasiestücken in Callot’s Manier 

Barbara Di Noi: Hoffmanns Fantasiestück Die Abenteuer der Sylvester-Nacht. Die Dissemination des Originals vor dem Hintergrund einer neuen Poetik

Agathe Duperron: Zu den Quellen von E.T.A. Hoffmanns Erzählung Jaques Callot 

 

Besprechungen

Sandra Beck über: Unheimlich Fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022. Begleitbuch zur Ausstellung, hg. von Benjamin Schlodder, Christina Schmitz, Bettina Wagner und Wolfgang Bunzel

Ingrid Lacheny über: Sahib Kapoor: E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann (1816) und seine Darstellung in expressionistischen Buchillustrationen

Sandra Beck über: Sir Walter Scott: E.T.A. Hoffmann und das Übernatürliche

Thomas Wortmann über: Matthias Glaubrecht: Dichter, Naturkundler, Welterforscher. Adelbert von Chamisso und die Suche nach der Nordostpassage

 

Aus der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft

Bericht über das Jahr 2023/24

Tagungsbericht

 

Das E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch ist einer der wichtigsten Publikationsorte für die internationale Hoffmann-Philologie; es bietet ein Forum für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zum Werk E.T.A. Hoffmanns sowie zur Literatur und Kultur der (europäischen) Romantik. Ebenfalls publiziert werden Beiträge zur internationalen Rezeption Hoffmann’scher Texte in der Literatur der Gegenwart sowie in anderen Medien wie dem Theater, dem Film oder der Oper bzw. der Musik. Herausgegeben wird es aktuell von Claudia Liebrand (Köln), Harald Neumeyer (Erlangen-Nürnberg) und Thomas Wortmann (Mannheim).

Das Jahrbuch erscheint im Auftrag der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft beim Erich Schmidt Verlag Berlin; die Redaktion des Jahrbuchs ist am Lehrstuhl für Allgemeine Literaturwissenschaft und Medientheorie an der Universität zu Köln angesiedelt. Weitere Informationen zum Jahrbuch finden sich auf der Homepage der Hoffmann-Gesellschaft: https://etahg.de/publikationen/jahrbuch/

 

 

E.T.A. Hoffmann und der Artushof in Danzig (10. März 2025, Berlin)

Vortrag von Jörg Petzel 

E.T.A. Hoffmanns engster Lebensfreund war Theodor Gottlieb von Hippel, 1811 Vortragender Rat beim Staatskanzler Hardenberg und seit 1814 Vizepräsident und danach Chefpräsident der Westpreußischen Regierung in Marienwerder. 1823 Versetzung nach Oppeln. 1801 reiste Hoffmann von Posen aus nach Danzig, auch um seinen Freund Hippel wiederzusehen; beide Freunde trafen sich in Danzig im Spätherbst 1801 und verlebten dort zwei erlebnisreiche Tage und Hoffmann war von der altertümlichen Stadt tief ergriffen. In Hoffmanns Erzählung „Der Artushof“ (1815) benutzte er seine früheren Reise-Eindrücke. Darin kommt der Maler Matuszewski sowie eine Criminalrätin Muthesius aus Marienwerder vor, dem damaligen Wohnsitz Hippels. „Der Artushof“ ist eine für Hoffmann typische Künstlergeschichte und der Handlungsknoten dreht sich um ein wunderbares Bild im Artushof.

Termin: Mo., 10. März 2025, 18.30 Uhr

Treffpunkt: Saal im Theater-Coupé, Hohenzollerndamm 177, 10713 Berlin-Wilmersdorf

Eintritt frei

 

Referent:
Jörg Petzel ist seit 2006 Vizepräsident der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Zahlreiche Aufsatz- und
Buchpublikationen zu E.T.A. Hoffmann, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Theodor
Fontane, Franz Fühmann, Arno Schmidt.

Veranstalter:
Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg in der Landsmannschaft Westpreußen e.V., Berlin
Ostdeutscher Hochschulbund Danzig-Westpreußen
Landesarbeitsgemeinschaft Ostkunde im Unterricht e.V.
www.westpreußen-berlin.de

 

 

 

 

Bestiarien des Imaginären – Tiere und andere Formen nichthumaner Alterität in der spekulativen Literatur. 16. Jahrestagung der Gesellschaft für Fantastikforschung (GfF)

vom 28.-30. August 2025, Justus-Liebig-Universität Gießen
Deadline Abstract: 31.01.2025

English Version below

Die Welt der spekulativen Literatur sowie Unterhaltungsmedien ist ein faszinierendes Universum, in dem fantastische Wesen und nicht-menschliche Alteritäten leben und agieren. Fantastische Tierwesen bevölkern das Universum spekulativer Literatur nicht erst seit J.K. Rowlings neuerer Erzählung bzw. Filmserie Fantastic Beasts (2016-2022). Von den frühneuzeitlichen Anfängen moderner fantastischer Literatur bis zu den aktuellen Ausprägungen spielen Tiere und menschliche Alteritäten über Fabelwesen bis hin zu technischen Modifizierungen des menschlichen Körpers oder dessen Substitution durch Roboter und Maschinen aller Art eine charakteristische Rolle in den verschiedenen Narrationen.

Tiere haben als companion animals, als Begleiter und entscheidende Helferfiguren, als Seelenverwandte oder mitunter als mächtige Gegenspieler eine konstitutive Rolle für den Handlungsverlauf, die Entwicklung der Charaktere und die Ausdifferenzierung des Worldbuilding inne. Ihre Präsenz als signifikante Formen nicht-menschlicher Alterität ist aus den genrespezifischen Texten nicht wegzudenken. In den Varianten der Science Fiction und der modernen Dystopie treten neben extraterrestrischen oder fremdartigen biologischen Formen oft auch technomorphe Spezies an ihre Stelle, die ähnliche Funktionen übernehmen können. Nicht selten werden hierbei auch ethische und moralische Fragestellungen der Mensch-Technologie-Beziehung verhandelt. Auch im Bereich des Horrors und anderen Spielarten der spekulativen Literatur finden sich verschiedene Ausprägungen nicht-menschlicher Figuren.

Die Tagung setzt sich zum Ziel, nicht allein das weitgefächerte Spektrum fantastischer Tierarten und technomorpher Spezies auszuloten, sondern auch deren unterschiedliche Rollen und Funktionen als eigenständige Akteure neben den menschlichen Protagonisten zu analysieren und ihre jeweilige philosophische bzw. ihre ideengeschichtliche Dimension zu erkunden. Dabei geht es meist um nichts weniger als eine menschliche oder anthropologische Selbstverortung, die durch die Ausgestaltung der Mensch-Tier-Beziehung bzw. der Beziehung der menschlichen Figuren zum außermenschlichen Anderen implizit vollzogen wird. Neben literatur- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen zum hier skizzierten Themenkomplex sind auch Beiträge aus anderen Disziplinen wie beispielsweise Religionswissenschaft, Sozialwissenschaft, Psychologie bis hin zur Kombination von naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Forschungsansätzen herzlich willkommen.

Neben der thematischen Fokussierung auf die Bestarien des Imaginären bietet die Tagung auch einen Open Track für Beiträge aller Art rund um die Fanastikforschung.

Bitte reichen Sie Ihr Paper im Umfang von 350 Wörtern (auf deutsch oder englisch) mit einer Kurzbiographie (Umfang 150 Wörter) bis zum 31.01.2025 unter folgender E-Mail-Adresse ein: gff2025@uni-giessen.de

Die GfF vergibt auch dieses Jahr wieder Reisestipendien für Studierende (BA, MA, Promotion etc.). Wenn Sie sich für ein Reisestipendium in Höhe von 200€ bewerben möchten, geben Sie dies bitte bei Einreichung Ihres Papers an.

Bei Fragen aller Art wenden Sie sich gerne an unser Team:

Prof. Dr. Annette Simonis und Dr. Laura Zinn: gff2025@uni-giessen.de

Bestiaries of the Imaginary — Animals and Other Forms of Non-Human Alterity in Speculative Literature.
16th Annual Conference of the Gesellschaft für Fantastikforschung (GfF)

August 28-30, 2025, Justus-Liebig-Universität Gießen
Deadline Abstract: 31.01.2025

Fantastic creatures have populated the universe of speculative literature not only since J.K. Rowling’s recent story and film series Fantastic Beasts (2016-2022). From the early modern beginnings of modern fantastic literature and other media to current manifestations, animals and forms of human alterity, ranging from mythical beings to technical modifications of the human body or its substitution by robots and machines of all kinds, play a characteristic role in various narratives.

Animals serve as companion animals, crucial helper figures, soulmates, or sometimes as powerful adversaries, constituting a vital part of plot development, character evolution, and the differentiation of worldbuilding. Their presence as significant forms of non-human alterity is indispensable in genre-specific texts. In the variants of science fiction and modern dystopia, alongside extraterrestrial or exotic biological forms, technomorphic species often take their place, fulfilling similar roles. Ethical and moral questions regarding the human-technology relationship are frequently explored within this context. Various manifestations of non-human figures can also be found in horror and other forms of speculative literature.

The conference aims not only to explore the wide-ranging spectrum of fantastic animal species and technomorphic beings but also to analyze their different roles and functions as independent actors alongside human protagonists and to investigate their respective philosophical or historical dimensions. This often involves nothing less than a human or anthropological self-positioning, implicitly executed through the design of the human-animal relationship or the relationship of human characters to the non-human Other. Contributions from literary and cultural studies are welcome, as well as submissions from other disciplines such as religious studies, social sciences, psychology, and the combination of natural and humanities research approaches.

In addition to the thematic focus on the bestiaries of the imaginary, the conference also offers an Open Track for contributions of all kinds related to fantasy research.

Please submit your abstract of 350 words (in German or English) along with a short biography (150 words) by January 31, 2025, to the following email address: gff2025@uni-giessen.de.

The Society for Fantasy Research is again offering travel grants for students (BA, MA, PhD, etc.) this year. If you would like to apply for a travel grant of €200, please indicate this when submitting your paper.

If you have any questions, feel free to contact our team:
Prof. Dr. Annette Simonis and Dr. Laura Zinn: gff2025@uni-giessen.de

Contact Information

Prof. Dr. Annette Simonis und Dr. Laura Zinn
Justus-Liebig-Universität Gießen
FB 05 Germanistik/Komparatistik
Contact Email
gff2025@uni-giessen.de

Neu erschienen: Anett Werner-Burgmann (Hrsg.): Hoffmannesk. Auf den Spuren E.T.A. Hoffmanns im Film

Basierend auf der gleichnamigen Filmreihe ist im SYNEMA Verlag der Sammelband Hoffmannesk. Auf den Spuren E.T.A. Hoffmanns im Film zu E.T.A. Hoffmanns Schaffen im Film erschienen. In dieser Neuerscheinung – herausgegeben von Annett Werner-Burgmann – lernen die Leser*innen E.T.A. Hoffmann, einem der bedeutendsten Dichter der deutschen Romantik, von einer völlig neuen Seite kennen: in der Rolle des „Filmemachers“.

Das Buch zeigt, wie weit E.T.A. Hoffmanns Einfluss über sein Leben und seine Literatur  hinausgeht – direkt hinein in die Welt des Films. Hier werden Hoffmanns Gabe, Illusionen zu erschaffen und seine überbordende Fantasie, die Filmemacher bis heute inspiriert, lebendig.
Hoffmanns Geschichten haben im Laufe der Zeit nicht nur Opern und Theater geprägt, sondern vor allem auch das Kino: von Hoffmanns Erzählungen und der Automatenpuppe Olimpia bis hin zu den mysteriösen Doppelgängern in Die Elixiere des Teufels, dem cleveren Fräulein von Scuderi und dem rätselhaften Anwalt Coppelius, dem Sandmann. In Hoffmanns bildstarken Welten finden sich unheimliche Orte, bizarre Figuren und fantastische Ereignisse, die Filmemacher seit jeher in ihren Bann ziehen.

Die Beiträge stammen von Annette Dorgerloh, Gary Vanisian, Tobias Haupts, Marcus Becker, Oliver Hanley, Kathrin Nachtigall, Michael Wedel, Wolfgang Jacobsen, Brigitte Mayr und der Herausgeberin.

Ergänzt wird der Band mit einer kommentierten Filmografie.

 

Zur Herausgeberin:
Anett Werner-Burgmann ist Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin in Berlin. Seit 2016 ist sie Mitarbeiterin im Forschungsnetzwerk BildFilmRaum (Kooperation zwischen dem IKB und dem Technischen Bild an der HU Berlin). Als Autorin und Kuratorin war sie für zahlreiche Ausstellungen im Filmmuseum Potsdam und dem Wilhelm Fraenger Institut Berlin tätig. Sie kuratierte die Filmreihe Hoffmannesk anlässlich des 200. Jahrestags des Dichters. Aufgeführt wurden die Filme 2022 in Berlin und Frankfurt am Main;  im Oktober 2024 wurden sie auch in Wien gezeigt. Forscherprofil im E.T.A. Hoffmann Portal

Im E. T. A. Hoffmann Portal verfasste Anett Werner-Burgmann den Beitrag „E. T. A. Hoffmann und die DEFA“ .

 

Zum Buch:
Werner-Burgmann, Anett (Hrsg.): Hoffmannesk. Auf den Spuren E.T.A. Hoffmanns im Film. Mit Beiträgen von: Dorgerloh, Annette; Vanisian, Gary; Haupts, Tobias; Becker, Marcus; Hanley, Oliver; Nachtigall, Kathrin; Wedel, Michael. Wien: SYNEMA Gesellschaft für Film und Medien

2024
ISBN 978-3-901644-96-2

Der Band wird in Kürze über den StabiKat ausleihbar sein.

 

Ausstellungseröffnung: Uwe Bremer und E.T.A. Hoffmann „serapiontischsiamesisch“ 

mit Buchpräsentation Nachstücke (Merlin-Verlag) und einer Lesung von Jan Peter Bremer

Fr, 6.12.24
19 – 21 Uhr
Galerie Kremers

Dass E.T.A. Hoffmanns Nachtstücke Uwe Bremer in kreative Spannung versetzen und ihn mit dem Autor symbiotisch verschmelzen lassen, nimmt den nicht wunder, der Uwe Bremers Bildsprache und seine Vorliebe für nächtliche Stoffe kennt. Das Buch Nachstücke enthält Gouachen Uwe Bremers sowie einen Text von Jan Peter Bremer.

Veranstaltungsort
Galerie Kremers
Schmiedehof 17 – Eingang Eberhard-Roters-Platz
10965 Berlin
info@galerie-kremers.de
www.galerie-kremers.de

 

Uwe Bremer wurde 1940 in Bischleben bei Erfurt geboren; bis 2019 lebte und arbeitete er als Maler, Radierer und Holzschneider auf Schloss Gümse bei Dannenberg. Seitdem lebt und arbeitet er in Berlin.

Jan Peter Bremer wurde 1965 in Berlin geboren; der Sohn Uwe Bremers lebt und arbeitet als Schriftsteller in Berlin. Er nahm Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland wahr, unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte zahlreiche ausgezeichnete Romane, Hörspiele und ein Kinderbuch.

CFP: Hoffmann 250: E.T.A. Hoffmann and Other Bodies

University of Oxford
July 2026

E.T.A. Hoffmann has long been recognized for his interest in psychology, and his literary studies of the mind famously inspired Sigmund Freud. But his investigation into problems of embodied experience is equally striking, and turns on the question of how bodily norms are established, perceived, and challenged. His ‘other bodies’ include  shapeshifters (‘Der goldene Topf’; ‘Meister Floh’); colonized bodies (‘Das Sanctus’; ‘Haimatochare’); sick and disabled bodies (‘Rat Krespel’; ‘Klein Zaches, genannt Zinnober’; ‘Des Vetters Eckfenster’); pregnant women (‘Das Gelübde’; ‘Vampirismus’); automata and humans who behave as such (‘Der Sandmann’; ‘Die Automate’); aging and elderly protagonists (‘Meister Floh’; ‘Nussknacker und Mausekönig’); as well as a range of gendered stereotypes and subversions thereof. These bodies provoke an equally wide range of reactions, including confusion, prejudice, fear, delight, desire, and jealousy.

The body has come to be defined as a site of complex and dynamic social and cultural processes: a signifier that is never static in meaning because of the subjectivity of different viewers. Often it seems to threaten the process of enlightenment: Elizabeth Grosz (1994) states that historically ‘the body has been regarded as a source of interference in, and a danger to, the operations of reason,’ and that in Platonic thinking, the body traps the spirit and imprisons the soul (p. 5). In Hoffmann’s works, however, the body is ambiguous. He explores how the body responds when the artist experiences psychological and physical illnesses, and investigates how mental difference affects (and enhances) sensory perception and the creative imagination. The ways in which different bodies are alternately idealized, idolized, overlooked, ridiculed, or marginalized also gives rise to a critique that is not only aesthetic but also social and potentially political.

‘Hoffmann and Other Bodies’ will be held at the University of Oxford in July 2026, the 250th anniversary year of Hoffmann’s birth. We would like to invite 20-minute papers that investigate the manifold ways in which Hoffmann presented, critiqued, and theorized the place of the body in the world. Topics on Hoffmann’s reception within this area are also welcome. Papers may address the following areas, or others:

  • Gendered bodies
  • The politics of the body/bodily difference
  • Magic and the body
  • The sick or disabled body
  • Ethnic difference and discourses of race
  • Children and/ or aging characters
  • Mythical bodies
  • Animals

An abstract of 200 words in English or German (with a short biography) should be sent by 15 November 2024  to both Dr Joanna Neilly (St Peter’s College, University of Oxford) joanna.neilly@mod-langs.ox.ac.uk and Dr Eleoma Bodammer (University of Edinburgh) eleoma.bodammer@ed.ac.uk.

„Fragmente aus der Zukunft“: Ein Kolloquium zur Romantikforschung

Tagung am 14.-15. November 2024
Universität Freiburg

Im 22. Athenäum-Fragment definiert Friedrich Schlegel den Begriff „Projekt“. Laut Schlegels Auffassung, in der frühromantische Dialektik und epigenetisch-progressive Theorie miteinander verschränkt werden, ist ein Projekt „der subjektive Keim eines werdenden Objekts“ oder auch: ein „Fragment[] aus der Zukunft“ (KFSA II 1967, S. 168). Wer ein Projekt verfolgt, müsse in der Lage sein, Idealisierung und Realisierung, Komplementierung und Applikation gleichzeitig zu adressieren. Das Kolloquium zur Romantikforschung möchte sich dieses Verständnis des Projekts als Arbeit an Fragmenten zur Maßgabe machen und lädt dazu Romantikforschende ein, ihre Entwürfe, Ideen, Schreibproben und (noch) fragmentarischen Arbeitsergebnisse als „Fragmente aus der Zukunft“ im Rahmen regelmäßig stattfindender Treffen zu diskutieren.

Das Kolloquium findet abwechselnd in Frankfurt und Freiburg statt und dient einerseits dem Austausch und der Vernetzung zwischen etablierten und early-career Romantikforschenden und zielt andererseits darauf ab, Projekte und Forschungsbeiträge zur Romantikforschung in einem geschützten Raum vorstellen und mit einschlägigen Wissenschaftler:innen besprechen zu können. Das Format ist daher offen und vielfältig bespielbar: Präsentiert und diskutiert werden können u.a. Forschungsvorhaben, Primärtexte, Kapitel aus Abschlussarbeiten, Aufsatzentwürfe usw.

Organisation:

Dominik Zink (ALU Freiburg) dominik.zink@germanistik.uni-freiburg.de 
Frederike Middelhoff (GU Frankfurt) middelhoff@em.uni-frankfurt.de

Programm

(als PDF: hier)

Ort: Albert-Ludwigsuniversität Freiburg

14.11.2024 (Donnerstag)
Bismarckallee 22, 4. Obergeschoss

Raum R6

Anreise bis 12:00 Uhr

12:00-12:15 Uhr Dominik Zink (Freiburg), Frederike Middelhoff (Frankfurt a.M.): Begrüßung

Moderation: Dominik Zink

12:15-13:15 Antonia Eder (Karlsruhe): Der Roman des Freiherrn von Vieren von Chamisso, Contessa, Fouqué und Hoffmann

13:15-14:15 Anna Traurig (Würzburg): William Lovell digital

14:15-14:45 Pause

Moderation: Frederike Middelhoff

14:45-15:45 Fabio D’Addona (Mainz): Idylle und Romantik

15:45-16:45 Janina Endner (Frankfurt a.M.): Clemens Brentanos Drama Gustav Wasa als literaturkritisches Popularisierungsexperiment

16:45-17:15 Pause

Moderation: Claudia Bamberg (Trier)

17:15-18:15 Pauline Preisler (Bonn/St. Andrews): Theatrale Innenwelten in der europäischen Romantik (Novalis, Jean Paul, Thomas De Quincey, Gérard de Nerval)

18:15-19:15 Frederike Middelhoff (Frankfurt a.M.): Romantik und Migration. Poetik – Politik – Wissen

20:00 Uhr: Abendessen

 

15.11.2024 (Freitag)

Wilhelmstraße 26, 1. Obergeschoss

R 01 014

Moderation: Barbara Thums (Mainz)

09:00-10:00 Daniela Henke (Gießen): Leben und Ästhetik. Der Lebensbegriff im romantischen Denken und in Rahel Levin Varnhagens Briefen

10:00-11:00 Maria Becker (Jena): Friederike Bruns lyrisches Werk

11:00-11:30 Pause

Moderation: Dominik Zink

11:30-12:30 Nicole Fischer (Madison/USA): Novalis’ Mind- and Landscapes

12:30-14:00 Mittagspause

Moderation: Cornelia Ilbrig (Hamburg)

14:00-15:00 Elena Schorz (Mainz): Atmosphärologie um 1800

15:00-16:00: Bogdan-Gabriel Burghelea (Berlin): Romantik Queer Lesen

 

Der nächste Treffen wird im Sommer 2025 in Frankfurt a.M. stattfinden. Der Termin wird noch bekannt gegeben, bitte melden Sie sich bei Interesse bei:
Dominik Zink (ALU Freiburg) dominik.zink@germanistik.uni-freiburg.de 
Frederike Middelhoff (GU Frankfurt) middelhoff@em.uni-frankfurt.de

 

UPDATE: E.T.A. Hoffmann in Literatur, Musik und Film – Seminar an der Universität Passau

UPDATE:
Die Lehreinheit von Sophia Rivinius zu Die Bergwerke von Falun ist online.

 

Gastbeitrag von Dr. Stephanie Großmann (Universität Passau)

Im Wintersemester 2023/24 habe ich das Hauptseminar E.T.A. Hoffmann in Literatur, Musik und Film an der Universität Passau gehalten. Mit 20 Studierenden verschiedener Studiengänge (BA Sprach- und Textwissenschaften, Deutsch Lehramt Gymnasium und Realschule, MA European Studies und MA Text- und Kultursemiotik) haben wir uns der intensiven Textarbeit an Hoffmanns Texten und uns aufbauend darauf mit verschiedenen musikalischen und filmischen Adaptionen der Texte auseinandergesetzt. Im Fokus standen Der Sandmann (1816), Ritter Gluck (1809), Die Bergwerke zu Falun (1819), Das Fräulein von Scuderi (1819) und Nußknacker und Mausekönig (1816).

Das Seminar fand in Kooperation mit dem E.T.A. Hoffmann Portal der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Die Studierenden haben an einer virtuellen Führung durch das Portal teilgenommen und sich intensiv mit den Inhalten des Portals auseinandergesetzt. Im Rahmen des Seminars sind zahlreiche studentische Arbeiten entstanden, von denen die besten in das Portal aufgenommen werden.

Skander Fiala und Sebastian Kotschenreuther habe sich gemeinschaftlich mit Hoffmanns Konzeption von Träumen als Katalysator für die Entwicklung der Künstlerfigur auseinandergesetzt und in einem umfangreichen Beitrag textübergreifend diese Konstellationen in den Blick genommen (Hoffmanns (T)räume und deren (Be-)Deutung: (Künstlerische) Reifungsprozesse durch literarische Träume – Eine semiotische Analyse).
Des Weiteren sind vier Unterrichtsentwürfe entstanden, die in Kürze im Portal veröffentlicht werden: Sophia Rivinius zu Die Bergwerke von Falun, Nina Neuleitner zu Das Fräulein von Scuderi, Jenny Stöter zum Augenmotiv in Der Sandmann und Martina Schuller zur filmischen Adaption von Nußknacker und Mausekönig.

Wir würden uns sehr freuen, wenn der Beitrag zahlreiche Leserinnen und Leser findet und die Unterrichtsentwürfe sich einer regen Nutzung im Unterricht erfreuen können, sodass sich unsere Begeisterung für E.T.A. Hoffmann weiterträgt.

Ganz herzlich danken möchten ich auch im Namen der Studierenden dem Team des E.T.A. Hoffmann Portals, insbesondere Ursula Jäcker und Dr. Christina Schmitz, die dieses zeitintensive Projekt mit großem Engagement unterstützt und betreut haben. Für uns alle ist es ein großer Gewinn, Literaturwissenschaft nicht nur im elfenbeinernen Universitätskontext zu betreiben, sondern einen Einblick bekommen zu haben, wie unsere Forschungsergebnisse anwendungsorientiert ihren Weg in die (digitale) Welt finden können.

Zur Person:
Stephanie Großmann hat Diplom Kulturwirtschaft in Passau und Verona studiert, 2012 zum Thema „Inszenierungsanalyse von Opern. Eine interdisziplinäre Methodik“ promoviert und 2024 zum Thema „Kartographisches Denken und Poetisierung der (Grenz-)Landschaft im historischen Wandel. Mediale Konzeptionen des deutschen Territoriums vom Deutschen Kaiserreich bis zur Gegenwart (1871–2021)“ habilitiert. Sie ist Akademische Oberrätin a. Zt. am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Passau und hat sich in zahlreichen Vorträgen und Publikationen intensiv mit E.T.A. Hoffmann auseinandergesetzt. Sie ist Ausschussmitglied der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.

 

Filmreihe: „Magic Movies – E.T.A. Hoffmann und das Kino“ (Wien, 1.10.-16.10.2024)

Für Fans des Fantastischen führt an E.T.A. Hoffman kein Weg vorbei: Wie gut, dass seine Literatur auch in über 100 Jahren Kinogeschichte ihre Spuren hinterlassen hat. Die ungeheure Vielfalt, mit der sich Figuren und Motive aus seiner Feder im Film wiederfinden, ist beachtlich – vom Kintopp bis zum Autorenkino reicht die Bandbreite. Anlässlich der neuen SYNEMA-Publikation „Hoffmannesk. Auf den Spuren von E.T.A. Hoffmann im Film“ (hrsg. von Anett Werner-Burgmann, Wien 2024) können Sie sich selbst ein Bild machen – und die wunderbare Welt des deutschen »Schauerromantikers« durch die Linsen einiger der bedeutendsten Regisseure erkunden und entdecken.

Für alle, die nun Lust bekommen haben in Hoffmanns fantastische Welten auf filmisch einzutauchen, sind hier die Aufführungsdaten des Metro Kinokulturhauses:

Programm:

Metro Kinokulturhaus Wien – Filmarchiv Austria

Die Retrospektive findet in Zusammenarbeit mit SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien statt.

Die Filmreihe wurde 2022 anlässlich des 200. Todesjahres E.T.A. Hoffmanns von Anett Werner-Burgmann erarbeitet und in Berlin (2022) und Frankfurt am Main (2023) aufgeführt.