Auf der diesjährigen Konferenz der German Studies Association vom 3.–6. Oktober 2019 in Portland/Oregon (USA) wird es ein Panel zu E.T.A. Hoffmann geben:
Reperspektivierungen: Neue Lektüren zu E.T.A. Hoffmann
Die Organisation bietet eine kleine Zahl an Reisestipendien an. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Konferenzwebseite.
Auf H-Germanistik wurde dazu folgender Call for Papers veröffentlicht:
by Thomas Wortmann, German Studies Association, 3.-6. Oktober 2019, Portland, Oregon, USA
E.T.A. Hoffmanns Werk fasziniert Leserinnen und Leser seit über zweihundert Jahren. Wie kaum ein anderer Autor ist Hoffmann, der zu Lebzeiten zu den Erfolgsautoren seiner Epoche zählte, als ‚Gespenster-Hoffmann‘ ebenso berühmt wie berüchtigt war, populär geblieben: Im schulischen Lesekanon hat er inzwischen Joseph von Eichendorff den Rang als exemplarischer Autor der Romantik abgelaufen; auf der Theaterbühne erfreuen sich Hoffmanns Texte, dafür ist Robert Wilsons Adaption des Sandmanns im Rahmen der Ruhrfestspiele 2017 nur das prominenteste Beispiel, großer Beliebtheit. Die Faszination des Publikums teilt auch die Literaturwissenschaft. Dies belegen nicht zuletzt die beiden opulenten Handbücher, die sich Hoffmanns Leben, Werk und Wirkung widmen, wie auch der 2016 von Oliver Jahraus herausgegebene Reclam-Band, der anhand von siebzehn Modellanalysen des Sandmanns in die Literaturtheorie einführt. Und trotzdem zeigt der Blick in die Bibliographien des Fachs, dass das wissenschaftliche Interesse an Hoffmanns Werk rückläufig ist.
Vor diesem Hintergrund setzt sich das Panel zum Ziel, das Œuvre E.T.A. Hoffmanns, dessen Todestag sich in drei Jahren, 2022, zum 200sten Mal jähren wird, wieder in den Fokus zu rücken. Das thematische Feld ist dabei bewusst breit gehalten: Erwünscht sind ebenso Paper, die Hoffmanns literarisches, bildkünstlerisches und kompositorisches Werk auf der Basis aktueller literaturtheoretischer Strömungen (animal studies, Ecocriticism, gender und queer studies, Actor-network theory, material studies, etc.) neu perspektivieren, wie (medien-)komparatistische Beiträge, die Hoffmanns Arbeiten in einen (welt-)literarischen Kontext setzen oder aber, etwa aus dem Blickwinkel der theatre und performance studies, aktuelle Adaptionen Hoffmann’scher Texte in anderen Medien (im Theater, in der Oper, als Graphic Novel etc.) analysieren. Gesucht werden vor allem auch Beiträge, die sich dem ‚Abenteuertourismus in der Literaturʻ (Peter von Matt) widmen, sich also außerhalb der eingelaufenen Pfade der Forschung bewegen und Neues zu viel beforschten Werken zu sagen haben oder auch jene am Rande gelegenen Texte, Zeichnungen und Kompositionen Hoffmanns in den Blick nehmen, denen die Forschung bisher nur wenig Interesse entgegen gebracht hat.
Vorträge auf Deutsch und Englisch sind gleichermaßen willkommen. Eine Publikation der Beiträge im Hoffmann-Jahrbuch 2020 ist – nach einem Begutachtungsverfahren durch die Herausgeber – geplant. Wir bitten um Zusendung eines Abstracts (circa 400 Wörter) und einer kurzen biographischen Information bis zum 25. Januar 2019 an Claudia Liebrand (c.liebrand@uni-koeln.de) und Thomas Wortmann (wortmann@uni-mannheim.de).